3. Schatten, du mein Sohn, Hast dich nicht verändert, Warst vor Jahren schon Eben so gerändert. Was auf Stirn und Wang Zeit mir eingehauen: Jugenduntergang Lassest du nicht schauen. Einen Berg ich sah Spät im Herbste ragen, Umriß war noch da Wie zu Frühlings Tagen. Nicht mit seinem Grat Gibt der Berg zu wissen: ›Meine Wälder hat Mir der Sturm zerrissen. Meine Herde schied Mit den Glockenklängen, Still das Alpenlied Auf den Wiesenhängen.‹ Hohen Angesichts Blickt der Berg ins Ferne, Nahm der Herbst doch nichts Seinem Felsenkerne. Froh ins ferne Land Will wie er ich blicken; Und mein fester Stand Trotze den Geschicken. Süßes Traubenblut Fließt auf meiner Schanze; Rebe, teures Gut! Seelenvolle Pflanze! Soll für Recht und Licht Andres Blut einst fließen, Minder freudig nicht Will ich meins vergießen.