Gewitter Der Seele klarer Himmel hängt Voll zürnender Gedanken, Und mancher laute Seufzer drängt Sich aus der Brust, der kranken. Unheimlich blitzt des Auges Stern Und sucht umsonst nach Zielen. Laß ab! ich weiß, du möchtest gern Dich an der Träne kühlen. Sie blinkt nicht mehr im Auge hohl, An dem die Gluten zehren! – Doch jetzt, wie wirds der Brust so wohl! Darf sie vom Schmerz sich leeren? Im Auge glüht das Abendrot, Die Wolken sind zerrissen. Verspricht dies Leben oder Tod? Die bange Brust möchts wissen. Verklärten sich die Wolken nur, Den Tod mir anzusagen? Ach! oder ists die erste Spur Von schönern Erdentagen? Von neuem Glück! Die Glut erlischt, Sie soll nichts mehr verheeren; Denn in die junge Freude mischt Sich mild der Tau der Zähren!