Der Schifferknecht Am Boden auf dem Rohrgeflecht, Vom harten Glück verstoßen, Da ruht der arme Schifferknecht Mit seinen müden Rossen. Er haust bei Tag und Nacht am Strand, Der Herd– und Hüttenlose, Und ihm gedeiht im Ufersand Wohl keine Freudenrose. Die Nacht ist kühl, es braust der Wind, Still blickt der Mond hernieder; Die Donau murmelt ihrem Kind Gewohnte Schlummerlieder. Sein Schlaf ist süß, er schlürft ihn ein In starken, tiefen Zügen; Berauschet ihn, ihr Phantasein, Aus euren Zauberkrügen! Laßt wandeln ihn am Wiesenhang Im goldnen Morgenscheine, Und ihm ertöne Vogelsang Im aufgeblühten Haine! Gebt ihm ein Häuschen still und traut, Umrankt von grünen Bäumen, Und eine schöne junge Braut Gebt ihm in seinen Träumen! Beim Hüttchen auf der Abendbank, Da sitzen selig beide; Heimkehrt mit frohem Glockenklang Die Herde von der Weide. Nun hört er nicht der Pferde Huf Und nicht die Geißel knallen, Hört nicht der Schiffer langen Ruf Im fernen Wald verhallen. Er sieht nicht, wie vom Strand hinab Den armen Kameraden Samt seinem Roß ins Wellengrab Fortreißt der arge Faden.