2. Als du warst, ein holdes Kind, Wonniglich geschlafen ein, Trug die Mutter leis und lind Dich in jenen Blütenhain. Dort auf ihrem Schlummerbaum Sangen Vöglein Abendsang, Der in deinen Kindestraum Sanft und lieblich schläfernd klang. Und der Frühling nahte sich, Grüßte dich mit lindem Hauch, Freundlich segnend küßt' er dich, Neigend seinen Rosenstrauch. Seinen goldnen Abendschein Goß er dir aufs weiche Haar, Auf die Lilienwangen dein Legt' er leis ein Rosenpaar. Und der Mutter Augenlicht Froh an deinem Schlummer hing, Sah, wie dir am Angesicht Still das Rosenpaar zerging. Und des Frühlings Abendglanz Wuchs am Haupt dir lang und voll, Der im goldnen Lockentanz Auf den Busen niederquoll. Sennin, o wie reizend blüht Deine Wange rosenrot, Drauf noch immer freudig glüht Jener süße Rosentod!