3. Der Schweizerbund Sey ewig heilig, Schweizerbund! Wir sind vom Joche frey! Heil schwur uns unsrer Väter Mund! Heil gab uns ihre Treu. Tyrannen herrschten weit und breit In unserm Vaterland, Das Herz voll Stolz und Grausamkeit Und Mord in ihrer Hand! Sie truzten, Recht, dir mit Gewalt, Bald löschten sie die Glut Der geilen Lüste, raubten bald Das schweißerrungne Gut. »Was, freye Menschen, dulden wir Noch lang das Sclavenjoch? Tyrannen, wißt! wir sind, wie ihr So gut, sind Menschen doch«. So dacht' ein Patriotenklee, Voll Unmuth gings einher: »Wenn's auch das Leben kostete, Das dulden wir nicht mehr«. Gerecht, o Arnold, ist dein Schmerz! »Mein Vater, ach, ist blind! Tyrann«! – ja blute Sohnes Herz! –, »Um meinetwillen blind«! Von Staufach dich vertreibt und höhnt Des Landvogts Übermuth, Der dir dein neues Haus mißgönnt, Gebaut aus eignem Gut! Und du nimmst willig, Walther Fürst, Dich der Bedrängten an. Sie wissen, daß du helfen wirst, Wo mann nur helfen kann! Des Vaterlandes Jammer liegt Auf Eurer Schulter schwer! Ihr sehet alles Recht besiegt Und alles hofnungleer. Erbliket manches schöne Thal Und manche Alpenhöh, Und alles, Menschen ohne Zahl, Voll Unmuth, Ach und Weh! Auch weint das künfftige Geschlecht Laut in der Helden Ohr: »Hebt, Väter, – denn Gott hilft dem Recht – Zu Gott die Händ empor«! Da schwuren sie den theuren Eid Und schlugen Hand in Hand Zu retten von der Dienstbarkeit Das liebe Vaterland. Die stille felsigte Natur Sah sie auf ihrem Knie, Im Himmel hörte Gott den Schwur Und blickte Muth auf sie. Still drükte jeder seinem Freund Die Hand: »Sey Patriot«! Und jeder schwur, indem er weint, Der Tyrannie den Tod. Es kam die lang erseufzte Nacht, Und sie umarmten sich Und stiegen jeder wolbewacht Und dachte, Freyheit, dich. Die Mörder wurgen Mann für Mann Am sichern Morgen früh Und fielen die Tyrannen an Und banden tüchtig sie. Weg führten sie die Mörderschaar Ohn einen Tropfen Bluts Bis an die Gränzen. Alles war Nun frey und guten Muths. Sey ewig heilig, Schweizerbund! Noch izo sind wir frey! Das Heil, das unsrer Väter Mund Uns schwur, bewahre Treu!