270. Bei Holtensen in der Gegend von Pyrmont gibt's auch Zwerge; kommt einmal einer an einem solchen Zwergloch vorbei, da sieht er einen Zwerg stehen, der hat eine große Mulde mit Gold, das worfelt er, als wenn's Getreide wäre, um es von der Spreu zu säubern. Da tritt er an den Zwerg heran, grüßt ihn und sagt: »Das ist hübsche Arbeit, die möcht' ich auch thun.« Der Zwerg, der bis dahin nicht aufgeblickt und ihn daher nicht gesehen, schrak gewaltig zusammen, faßte sich aber schnell und rief: »Sieh da, Holtensen brennt ja!« Erschrocken wandte sich der Mann sogleich nach der Richtung hin, sah aber weder Rauch noch Flamme und als er sich umkehrte, waren Gold und Zwerg verschwunden. Vgl. das Sonnen des Geldes bei Schambach u. Müller, Nr. 117, und die Flachsknotten der Frau Holle unten Nr. 343 mit der Anm.; eine Mulde mit Gold trägt auch die weiße Jungfrau bei Schambach u. Müller, Nr. 118, 1.; eine Frau in schneeweißen Gewändern holt in einem silbernen Handkeßel Waßer aus einer Quelle und legt Gold in großen ans Laub geflochtenen Wannen auf der Erde aus; Rochholz, I, Nr. 120. Zum brennenden Holtensen vgl. Märkische Sagen, Nr. 111; Lyncker, Nr. 155.