380. Bei Marsberg pflegen am Lütkenfasselåvent junge Leute mit einem »spiet«, d.h. einer Stange mit einer Querleiste, umherzuziehen, Gaben zu sammeln und dabei folgende Reime zu sprechen: »Fasselåwend häit ik, alle schelmstücke wäit ick, dä ik nit wäit we'k læren, min vår is'n ryken mann, hiät der piärre siewen span, dräi hiät i lent, un väir höärt iäm nit tau, drüm hiät he kaine strümpe un schau.« Oder: »Fasselåwent häit ik, giet mi wuot an mynen spiet, uppet jår üm düese tyt, wan de swyne fät syt, dan wärt unnerm aikenboume, uese hiärguot wyr belounen.« Mitgetheilt von Woeste. Der Eingang lautet wie das bekannte: Hans Voss heit ik, alle schelmstücke weit ik. – In Schwaben heißt der Donnerstag vor Fasten der gumpige Donnerstag, es wird öffentlich angezeigt, was man in der Fastnacht aufführen will und dabei vor dem Rathhause ein Tanz gehalten. Daher der Name ( gumpen = springen, hüpfen; englisch: to jump ). In Friedingen heißt dieser Tag »der schmotzige Donnerstag«, weil man an demselben gewöhnlich die Schweine schlachtet (Schmotz = Fett); Meier, Gebräuche, Nr. 11. In der Eifel heißt dieser Tag der Weiberdonnerstag; Hocker in Wolf, Zeitschrift, I, 89. In Köln der wiewerfastelavend, in Tirol der unsinnige Donnerstag; Wolf, Zeitschrift, II, 359.