3. Mündlich aus Straußberg in der Mark. Eine Frau geht einmal zum Kyffhäuser hinauf, um Reisig zu holen, und das war im April, da sieht sie eine Alte mit einem Stocke dort sitzen, die Baumwollenknötchens sammelte und einen ganzen Berg davon neben sich liegen hatte. Da man diese nun sonst erst im hohen Sommer zu sammeln pflegte, kam es ihr doch etwas sonderbar vor, und sie fragte die Alte, was sie doch damit wolle, sie wären doch jetzt noch nicht brauchbar. Da antwortete ihr die Alte, sie solle sich nur davon mitnehmen, soviel sie wolle, sie würde sie schon brauchen können. Aber die Frau wollt's doch nicht glauben; da schüttete ihr die Alte die ganze Schürze voll und that auch davon in die Küpe. Die Frau ging darauf weiter, um Haselreis zu holen, aber als sie die Schürze aufmacht, hat sie lauter Goldstücke drin und ebenso in der Küpe; da ging sie schnell zurück an die Stelle, wo die Alte geseßen, aber sowohl diese, als der Haufe Baumwollenknötchen waren verschwunden.