281. Auf den Häusern im Wittgensteinschen, sowie im Siegenschen ist häufig Donnerkraut oder Hauslaub zu sehen; man glaubt dadurch die Häuser vor dem Donner zu schützen. Vgl. Meier, in Wolf, Zeitschrift, I, 445. Ebenso am Lechrain; Leoprechting, S. 231. – Binde Duenerkrût kreuzweise an den Hahlbaum, so schlägt das Gewitter nicht ein; Woeste, Volksüberlieferungen, S. 54. Da Hauslaub ein sedum ist, so ist aus Festus, herausg. von Lindemann, S. 263, zu ersehen, daß es schon die Römer wol zu gleichem Zweck auf die Häuser pflanzten. »Sedum alii sadum, appellant herbam, quam Opilius Aurelius sesuvium vocari ait, eamque in tegulis seri, nec quamobrem id fiat, indicat.« In England heißt das Kraut Jupiter's beard, houseleeck; vgl. Halliwell, s.v. – Auch unter den bei der Kräuterweihe auf Mariä Himmelfahrt in Belgien geweihten Kräutern, die man beim Gewitter anzündet, ist vor allen Donnerkraut; Dautzenberg in Wolf, Zeitschrift, I, 177. Ueber dies Kirchenfest vgl. Zingerle in Wolf, Zeitschrift, I, 333 fg., und unten zu Nr. 319. – Ueber den Donnerbart Wolf, Beiträge, I, 68; Grimm, Mythologie, S. 167, 1147.