Die weißen Junfern am Lüningsberg. 272b. Mündlich. Auf dem Lüningsberge oder, wie man zu Aerzen sagt, auf dem Leuningsberge zwischen Aerzen und Schwebber liegt im Holze ein freier Rasenplan, etwa da, wo die ärzenschen Gärten aufhören und das Holz beginnt; da hat man oft die weißen Junfern, einige sagen zu zweien, andere zu dreien, sowol am hellen Mittag als um Mitternacht im Mondenschein gesehen, und zwar schieben sie dort gewöhnlich Kegel mit goldenen Kugeln und Kegeln. Ueber das Kegelspiel: Grimm, Mythologie, S. 905, 1231; Stöber, Elsäßische Sagen, Nr. 258; Meier, Nr. 85; derselbe, Märchen, Nr. 6; Baader, Nr. 8, 67, 142, 152; Pröhle, Märchen, Nr. 33; Norddeutsche Sagen, Nr. 59, 247, 3. mit d. Anm.; Pröhle, Oberharzsagen, S. 219, 228; Unterharzsagen, Nr. 33, 99, 201; Harrys, Niedersächsische Sagen, I, 49; Meier, Schwäbische Sagen, Nr. 85, 2. 3.; Wolf, Heßische Sagen, Nr. 72 mit der Anm.; einem Geist bei Wolf, Heßische Sagen, Nr. 154, müßen alljährlich Kegel und Kugeln geliefert werden, sonst kehrt er wieder. Ritter, die mit einem goldenen Kegelspiel kegeln, sitzen unter der Kirche zu Rankweil; Vonbun, S. 28; mit glühenden Kugeln spielen die Geister auf Stockenfels; Schöppner, II, Nr. 551; kegelspielende Zwerge, Schöppner, II, Nr. 570; III, 968; Kegelbahn und kegelspielende Geister, Rochholz, I, Nr. 113. Eine von Nork ausgehende Deutung des Kegelspiels auf die fallenden und wiedererstehenden Walhallakämpfer führt Simrock an in Wolf, Zeitschrift, II, 134. Dagegen findet sich die richtigere auf das Gewitter, die schon Grimm (Mythologie, S. 1231) gibt, bei Rochholz, zu I, Nr. 113, wo auch noch reichliche Nachweise über diesen Sagenkreis gegeben sind, den auch Menzel (Odhin, S. 256) behandelt.