8. Den Seinen gibt's Gott im Schlaf. Mündlich aus Steina. Da ist einmal ein Knecht gewesen, der war so faul, daß er gern den ganzen Tag im Bett gelegen hätte, und immer noch lange lag, wenn die andern längst draußen bei der Arbeit waren. So geschah es denn einmal eines Tages, daß die andern auch früh hinaus auf's Feld gingen, und als sie eine kleine Strecke vom Hofe waren, einen eisernen Topf fanden, der ganz mit Molchen angefüllt war. Da nahmen sie den Topf, kehrten zurück und setzten ihn dem Schlafenden ins Bett, dachten, wenn ihm die kalten Molche auf den Leib kriechen, wird er schon herausspringen. Danach gingen sie ins Feld, aber der faule Knecht kam nicht und kam nicht. Da ging einer zurück, ihn zu holen, aber als er in die Kammer tritt, traut er seinen Augen kaum, der Topf mit den Molchen ist zu lauterm Golde geworden und der andere ruft ihm jubelnd entgegen: »den Seinen gibt's Gott im Schlaf!«