Sagen vom Wode. 400. Nach schriftlichen Mittheilungen des Gymnasiasten Reinhold von Pommeresche. In Neuvorpommern weiß man noch manches von Wode, dem wilden Jäger zu erzählen; einige sagen, er sei ein Bote Klapperbein's, des Todes, andere halten ihn für den Teufel, wieder andere erzählen, er sei mit seiner Seele dem Teufel verfallen, die er ihm um den Preis, ewig jagen zu dürfen, verpfändet habe, und endlich erzählen sie: Der Wode war ein reicher Edelmann, deßen Wohnsitz man nicht anzugeben weiß; einst jagte er einen Eber und verwundete ihn tödlich; derselbe wurde auf einem Wagen nach Hause geführt, wo ihn Wode triumphirend seiner Frau zeigte, die ihn am Morgen gebeten hatte, nicht zur Jagd zu gehen, da sie seinen Tod geahnt hatte. Jetzt aber, wo der Eber todt war oder es schien, hob ihn der Wode in die Höhe, aber das todtgeglaubte Thier schlitzte ihm den Bauch auf, daß er bald nachher seinen Geist aufgab. Im Tode jedoch rief er noch, wenn er durch einen todten Eber sterben solle, so wolle er ewig jagen. Vgl. die Hackelbergsage, Norddeutsche Sagen, Nr. 182, 203, 1., 265, 1. 2. mit der Anm.; unten Nr. 406; Schambach u. Müller, Nr. 97 und S. 346-347; Müllenhoff, Vorr., S. 45; Wolf, Zeitschrift, I, 30; abweichende Züge ebendas., III, 53. Wichtig ist, daß hier geradezu von Wuotan erzählt wird, was sonst nur von Hackelberg, weshalb weitere Bestätigung zu wünschen wäre; dieselbe ist für die Nachricht, daß Wode der Bote des Todes sei, zu wünschen, da der Heljäger und die Hel dadurch in nächste Berührung treten, wie eine solche schon Norddeutsche Sagen, Nr. 310, Anm., vermuthet wurde; dazu halte man nun noch den als Todesboten auftretenden Schimmel, Gebräuche, Nr. 165, und die Anmerkungen zu Nr. 33 a, 148 d.