78. »Dorant un dust, dat héat de hekse nit en wust; hadde't dust un dorant nit dån, sull de kopp imme nacken stån.« Beides sind hexereistörende Kräuter; dust oder doste hat in Westfalen auch den Namen Jag den düwel, doch wird auch das Johanniskraut ( Hypericum perforatum ) so genannt. Darum heißt es in einem andern Spruch: »Dorthan un dust jagt de düwel dôr den busk.« Auch dem Baldrian wird gleiche Kraft zugeschrieben. »Ane dust un vallerjån hadde de kopp imme nacken stån.« Honcamp in Büren. Vgl. Grimm, Mythologie, S. 981, Anm.**, 1164. Dorant und Daust gegen den Nickert, Norddeutsche Sagen, Gebräuche, Nr. 266; Grimm, Deutsche Sagen, Nr. 81; Woeste, Volksüberlieferungen, S. 57. Dorant is antirrhinum arvense, Dust origanum vulgare. Baldrian und Dust als hexereistörende Kräuter auch bei Lyncker, Nr. 352. Dust wird in den Kranz und Schuh der Braut gethan und schützt vor Hexerei; Pröhle, Harzbilder, S. 10. Ein anderes gegen Hexerei schützendes Kraut ist noch das Allermannsherrnkraut; vgl. unten Nr. 479, und Pröhle, Harzbilder, S. 86. Dillen und Dust werden als hexereistörende Kräuter bei Seifart, S. 191, Nr. 38 (vgl. Norddeutsche Sagen, Gebräuche, Nr. 283) genannt. Hobrat, Widertot und Speik ist gut für's Alpenreiten; Lexer in Wolf, Zeitschrift, III, 36; Fenchel, Dill und Kümmel schützen gegen Zauber; Liebrecht zu Gervasius von Tilbury, S. 142 fg. Auch der Wacholder stört Hexerei und Zauber; Zingerle in Wolf, Zeitschrift, I, 226; Leoprechting, S. 96; ebenso der Sävling ( juniperus sabina ) und der Lärbaum ( pinus larix ), ebendas., S. 97.