2. Auf dem ganzen Solling erzählt man, auf dem Moßberge bei Neuhaus liege der Hackelberg begraben. Der war nämlich ein gewaltiger Jäger und es träumte ihm einst, er würde durch einen Kempen seinen Tod finden. Da nun des andern Tages eine große Jagd war, bat ihn seine Frau, er möge doch nicht mit ausziehen, und das that er denn auch. Als aber die Jäger Abends nach Haus kamen, hatten sie einen großen Eber geschoßen und wie der so auf der Diele liegt, tritt der Hackelberg heran und sagt: »Na, du wirst mir auch nichts mehr thun!« und dabei faßt er mit dem Finger in den Rüßel und hebt den Kopf in die Höhe; der gleitet ihm aber aus der Hand und der eine Hauer fährt ihm in's Bein. Hackelberg achtete die Wunde nicht weiter, aber sie wurde so schlimm, daß der kalte Brand hinzutrat und er daran starb. Vor seinem Tode hat er aber noch bestimmt, man solle ihn ungewaschen, wie er sei, in einen Sarg legen, und ihn da bestatten, wohin ihn sein Schimmel ziehen würde. Als es nun aber zur Bestattung kam, wollte man ihn deßenungeachtet nach Stolzenhagen bringen, wo früher die Einwohner von Neuhaus begraben wurden, aber vier Pferde, die man vorspannte, brachten ihn nicht von der Stelle. Da wurde denn endlich, wie er es befohlen hatte, sein Schimmel vor den Wagen geschirrt und der ging sogleich mit ihm den Moßberg hinauf und stand erst auf der obersten Spitze still. An dieser Stelle hat man ihn denn begraben; aber deßenungeachtet weiß heutzutage kein Mensch das Grab zu finden, und nur zufällig trifft hin und wieder einer im Walde auf dasselbe; hat es aber einer so gefunden und er merkt sich die Stelle noch so genau, nachher findet er sie doch nicht wieder.