46. Hand wächst aus dem Grabe. Mündlich von der Krügerin in Neuendorf. In der Kirche zu Lunow, Dreiviertelmeile von Oderberg, zeigt man eine abgehauene ganz vertrocknete Hand, die zusammengeballt ist und eine Ruthe zwischen den Fingern hält. Sie rührt von einem Sohne her, der gottloser Weise einmal seinen Vater geschlagen; aber das hat Gott selber gestraft, denn als er nun starb und begraben war, da ist ihm die Hand aus dem Grabe gewachsen, und so oft man sie auch wieder eingegraben hat, immer ist sie wieder herausgewachsen. Endlich hat man sie mit Ruthen gestrichen und gemeint, nun werde sie unter die Erde zurückkehren, allein das alles hat nichts geholfen und darum hat man sie zuletzt abgehauen, die Ruthe, mit der sie gepeischt, ihr in die Faust gesteckt und zur ewigen Warnung gottloser Kinder in der Kirche zu Lunow aufbewahrt.