273. Ein Mann aus Aerzen, Namens Halberstädt, war einmal mittags zwischen 11 und 12 Uhr dort in seinem Garten beschäftigt, da hört er plötzlich die Kegel fallen, schleicht an den Hagen und sieht dem Spiele eine ganze Weile zu; auf einmal schleudert eine der weißen Junfern den großen Botzel fehl, daß er weit zur Seite und über den Hagen fort in Halberstädt's Garten fällt. Der springt schnell auf, packt ihn in einen Sack, den er bei sich hatte, und läuft mit ihm davon; die weißen Junfern aber jagen mit lautem Geschrei hinter ihm drein und sind ihm schon dicht an den Fersen, da ist er an der Hummebrücke – nun ist er hinüber, und ihre Macht über ihn hat ein Ende, denn über fließendes Wasser dürfen sie nicht hinüber. Von der so geraubten Kugel hat er sich ein hübsches Haus gebaut, welches seine Nachkommen noch heute bewohnen. Zum Ueberschreiten des Waßers vgl. oben Nr. 191. Auch bei Baader (Nr. 142) erlangt einer einen goldenen Kegel dadurch, daß er den Geistern die Kegel aufsetzt und gerade den einen in der Hand hat, als die Frühglocke läutet. Der Schäfer, welcher den Kaiser Otto mit seinen Rittern kegeln sieht, nimmt sich den König, als Kaiser und Ritter beim Schlage zwölf verschwinden; Sommer, Nr. 1. Die mit eisernen Kugeln kegelnden Männer im Odenberg schenken einem Schmied eine Kugel, die sich nachher in Gold verwandelt; Grimm, Mythologie, S. 905.