7. Wenn jemand Samstags zu lange spinnt, so kommt » Berta met der blauerigen hand« und streckt diese durchs Fenster. Brockhausen, Eisborn, Drüchelte; auch an andern Orten, doch ohne den Namen, herrscht der Glaube, nach einer Mittheilung Honcamp's in Büren. Vgl. Woeste in Wolf, Zeitschrift, II, 89, und oben Sagen, Nr. 47, 48. Nach Montanus erscheint die Bertha auch zur Fastnacht; er sagt S. 23: »Der Festtag ist der Donnerstag vor Fastnacht, am Rhein auch Hubestofent oder Mötzenbestohd und Weiberfastnacht genannt. Bis zu diesem Tage muß die fleißige Spinnerin allen Flachs vom Rocken gesponnen haben, sonst grollt ihr Bertha, die umherzieht, um die Braven und Fleißigen zu belohnen und die Verkehrten und Trägen zu bestrafen. Finden die Burschen am Zimbertstage irgend Flachs auf dem Wocken, so zünden sie den an. Auch gilt dies die ganze Fastnacht hindurch wie in den dreizehn Tagen der Weihnächte. In der Mark und im Oberbergischen gingen früher die Burschen, einer mit einem Spieß voran und sangen: ›Zimberte! Zimberte! Zimberte! Gebt dem armen Zimberte wat, Lat uns nit lang hie ston, Wir müßen noch weiter gohn‹, und so weiter wie im Pfingstliede. Bei uns in Köln reißen die Weiber an diesem Tage einander die Mützen vom Kopfe und machen mit fliegenden Haaren einen Höllenlärm, der an das wilde Heer erinnert. Die Speise, welche am Weiberfastnachttage den Zimbertsburschen gereicht wird, ist hergebracht Fische und Mehlklöße. Doch lebt der Zimbertsbrauch nur auf wenigen alten Höfen noch fort.« Vgl. über diese Gebräuche noch Simrock, Mythologie, S. 425.