344. Wie Kaiser Friedrich die Musikanten beschenkt. Mündlich. Einmal sind nachts Musikanten über den Kyffhäuser gezogen, die hatten in einem nahen Dorfe noch spät zum Tanze aufgespielt und weil sie da lustig geworden waren, stellten sie sich hin und brachten dem alten Kaiser einen Gruß. Da kam die Junfer heraus, zeigte ihnen einen nahestehenden Baum und sagte, an den möchten sie gehen und sich seine Blätter zur Bezahlung nehmen. Das thaten sie auch, aber bald warfen sie alle die Blätter fort; nur einer, der lustigste von allen, der den Vorschlag den Kaiser zu begrüßen gemacht hatte, behielt sie und am andern Morgen hatte er die ganze Tasche voll Gold. Vgl. Norddeutsche Sagen, Nr. 247, 5.; Schambach u. Müller, Nr. 10, 4.; zu den im Kyffhäuser stehenden Pferden nehme man jetzt noch Pröhle, Oberharzsagen, S. 2-3 mit der Anm. und vgl. auch zum gen Himmel Fahren der Ilse die vom Donner geholte Nonne, Müllenhoff, Nr. 156; Schambach u. Müller, Nr. 58, 59 mit der Anm.; Lyncker, Heßische Sagen, Nr. 56, 251, 252. – Zu den Orten, wo Kaiser Friedrich weilt, gesellt sich auch der Bibelstein auf dem Ochsenfelde im Elsaß; Stöber, Elsäßische Sagen, Nr. 35. Der Name Ochsenfeld, wol aus Os enfeld entstellt, wird auch hier auf die alte Heiligkeit der Stätte weisen; vgl. unten die Anm. zu Nr. 369. Ebenso soll Kaiser Friedrich in der Burg zu Hagenau lebendig verzuckt worden sein; Stöber, Elsäßische Sagen, Nr. 244.