Sagen vom Grînkenschmied. 76. Ein Mann in Havixbeck bei Münster erzählte: Der Grînkenschmied sitzt im Detterberge und schmiedet Pflugeisen, beschlägt die Pferde, liefert überhaupt alle Schmiedearbeit, erhält jedoch dafür keine Bezahlung, sondern nur einen Braten; besonders leiht man für diesen Lohn seinen Bratspieß bei Hochzeiten. Einmal ist das auch geschehen, und als nun die Hochzeit vorüber ist, schickt der Bauer seinen Knecht mit Spieß und Braten zurück zu Grînkenschmied; der Knecht aber frißt den Braten unterwegs auf, und als nun Grînkenschmied sagt: »Dat's mîn spitt, åver wo is mîn bråden?« antwortet der Knecht frischweg: »Då wett ik nist van.« Da ist Grînkenschmied zornig geworden und hat gerufen: »Wår dî, ik sall mînen bråden wull krêgen.« Als das der Knecht, welcher zu Pferde war, hörte, hat er sich eiligst davongemacht; aber als er zu Hause ankam, war seinem Pferde ein großes Stück aus dem Batzen gerißen; das war Grînkenschmied's Braten. – Dasselbe erzählte auch ein Mann aus Holthausen, welcher noch hinzusetzte, daß ein Bauer in Poppenbeck noch Hängsel (Thürangeln) habe, die Grînkenschmieds Arbeit seien. Vgl. Grimm, Deutsche Sagen, Nr. 156. Ueber den Namen des Schmieds ist zu Nr. 138 gesprochen.