Das erlöste Deutschland Cantate Feiert! Feiert! Feiert! Die Wetter schweigen! Gülden glänzt der Tag! Das Joch, das schwer auf Deutschlands Nacken lag, Es ist zerschellt. Gerochen ist die Schmach. Dem Trutz und Frevel ward gesteuert, Und Deutschlands Glorie strahlt erneuert. D'rum feiert! Feiert! Feiert! Ist's möglich? Ist der Wunsch gekrönt? Ist das Verhängniß endlich uns versöhnt? Ist unsre lange Schmach gerochen? Ist unsrer Dränger Trotz gebrochen? Ist Ziel gesetzt der herben Tyrannei? Hermanns und Luthers Heimath, bist du frei? Ja, du bist frei, du theure deutsche Erde! Der Ewige sprach sein allwaltend Werde; Da sprang die Fessel. Unsers Helden Hand Brach deine Ketten, trautes Vaterland! Held, der aus der Schlacht Gewittern Triumphirend wiederkehrt; Der die Rettung uns errungen, Sey gegrüßt uns, sey gesungen, Held, den Mit- und Nachwelt ehrt! Der das Rächerschwert geschwungen, Der des Drängers Trotz bezwungen, Der die Rettung uns errungen, Würdig unsrer Huldigungen, Unsrer Hymnen bist du werth! Held, der aus der Schlacht Gewittern Triumphirend wiederkehrt; Der die Rettung uns errungen, Sey gegrüßt uns, sey gesungen, Held, den Mit- und Nachwelt ehrt! Heiß war der Kampf. Die frechen Myriaden, Verwüstung drohend unsern Lustgestaden, Zerstörung lüsternd, stürmten sie heran; Da traf dein Arm sie, Karl Johann! Wo sind sie nun, die siegberauschten Schaaren, Die uns seit zwanzig unheilschwangern Jahren Zertraten? Von der Rache Strahl Sind sie getilgt. Es traf sie, Held, dein Stahl. Auf Dennewitz und Leipzigs Angern modert, Was nicht durch schnelle Flucht der Rach' entrann; Wo Gustav Adolphs Ruhm zur Sonn' emporgelodert, Brachst du dir ew'ge Lorbeern, Karl Johann! Der Lorbeer, den mit frommer Hand Das neugeborne Vaterland Um seines Retters Schläfe wand, Wird wie des Friedens Oelzweig ewig grünen. Verdorren wird das schnöde Reis, Das, großgesäugt durch Blut und Schweiß, Um Thränen nur und um Verbrechen weiß, Die keine Reue tilgt und keine Opfer sühnen, Der Lorbeer, den mit frommer Hand Das neugeborne Vaterland Um seines Retters Schläfe wand, Wird ewig wie des Friedens Oelzweig grünen. Arie Vierstimmig. O Urquell aller Wonne, O alles Segens Bronne, Gewünschte Friedenssonne, Schau aus dem Trauerflor, Mildtröstend schau hervor! Die du dem Trübsinn steuerst, Des Herzens Kraft erneuerst, Zu Wort und That befeuerst, Füll' uns mit Löwenmark! Fromm sey das Volk und stark! Die du die Künste hegest, Die du das Wissen pflegest, All edles Streben regest, Es kräftige dein Kuß Den matten Genius! Die du die Flur erquickest, Mit güldner Saat sie schmückest, All' Aug' und Herz entzückest, Laß deine Strahlen sprühn, Ein neues Eden blühn! Du heilest alle Wunden, Du machst das Herz gesunden, Du bringst die Freudenstunden; D'rum, holder Genius, Letz' uns mit mildem Kuß! O alles Segens Bronne, O Urquell aller Wonne, Gewünschte Friedenssonne, Schau auf das weite Grab, Den Erdkreis, mild herab! Bis gutes Muths! schon in die Ferne zogen Die Ungewitter. Sieh! es klärt sich schon die Luft. Es murmeln leiser schon die Meereswogen; Und der Verheißung farbenheller Bogen Blüht heilverkündend in dem grauen Duft. Schon freier athmen rings die Kreaturen; Und frischer grünen die erquickten Fluren; Aus goldbesäumter Wolken zartem Flor Tritt friedelächelnd Gottes Sonn' hervor. D'rum bis getrost! nicht zage! nicht ermüde! Denn aus dem Weltensturm erblüht der Weltenfriede. Feiert! Feiert! Feiert! Nah ist das Heil uns! nah die güldne Zeit! Zur Hölle stürzten Zwietracht, Zorn und Neid; Hinfort sind heilig wieder Schwur und Eid; Dem Rath der Bösen wird gesteuert, Das tausendjähr'ge Reich erneuert, Und Deutschlands Stern strahlt unverschleiert! D'rum feiert! Feiert! Feiert! Ende der vaterländischen Gesänge.