Johannes Kolroß Eyn schön spil Von Fünfferley betrachtnussen den menschen zůr Bůss reytzende / durch Joannē Kolroßen / vß der heyligen geschrifft gezogen / vnd vff den ersten Sontag nach Ostern / jm M.CCCCC. XXXII. jar offentlich zů Basel gehalten. [Motto] Summa Spectaculi. Mors Christi, & tua mors: Fraus mundi, gloria cœli, Et dolor inferni, sunt meditanda tibi. Die Su i des spils. Den tod Christi / das sterben dyn / Den btrug der welt / der helle pyn / Des hymels fröud / glori / vnd eer Betracht allzyt / so sündtst nit meer. [Stücktext] [Stücktext] Zum Ersten singt man mit fier stimmen nachgende tüdtsche Saphica. Gott grüß üch schone hie in einer gmeyne, Vff disem plone, alle groß vnd kleyne, Herren vnd gsellen, losen, was wir wellen üch hie erzellen! Hie wärdt jr klore von fünff grossen dingen Fry, offenbore hören sagen, singen. So jr die fassen, werdt jr dsünd verlassen vnd die welt hassen! Nun schwygend stille, Ersam fromen lüdte, Zů disem spile hie ein kleyne zyte! So werdt jr hören, wie vns dgschrifft thůt leerē von sünden keeren! Darnach kumpt der Herolt vnd gebüt dem volck zů schwygen. Loßent zů, from, Ersam, lieben fründ, Her vnd Burger, wie jr dann gnant sind, Jung vnd alt, beyde wyb vnd man, Söllend mich hie all recht verstan! Jr werdend sähen hie ein spil, Inn dem jr werdend mercken vyl: Von erst, wie sich die iuget eügt, Allzyt vff boßheyt ist geneygt. Darumb sicht man gar offt vnd vyl Ein jungen sterben by der wyl, Der noch zeläben hofft lang zyt; Dardurch er sich dann bessert nüt. Dann hoffnung langes läbens macht, Das mancher nit syn sünd betracht, Domit er Gott erzürnet hodt, 1 Der allzyt wartet frü vnd spodt, 2 Wann sich der sünder bkeeren well Vnd syner seelen heyl nachstell. Gar wenig hand derselben acht. 3 Darumb ist dißes spil erdacht Alleyn, zů reytzen wyb vnd man; Das sy der seel heyl vohend an Jm zyt der gnad vff erden hie, Lernt vns diss spil. Nun hörend, wie! Fünff btrachtnus wärdt jr dorinn hören, Welche den menschen billich bkeeren, Ders betrachtet wol vnd äben, Von synem sündtlichen läben. Dorumb laßt üchs zů hertzen gon, So mögt jr bringen frucht daruon. Vorab die elltern ich hie bitt, Das sy diss spil verachtend nitt, Inn dem sy mögend lernen wol, Wie man dkind vfferziehen sol, Domit nit jung vnd alt verdärb Vnnd des ewigen tods ersterb. Was yedes bdüdt, werdt jr wol bhricht, So jr vffloßen, wie man spricht Vß heyliger schrifft, Göttlicher leer. Drumb yederman mit vlyß zůhör, Säch zů, merck vff vnd schwyge still! Das ist myn bitt, begär vnd will. Hie kumpt ein schöner jüngling, vff das aller hüpschest (nach der welt) gekleydet vnnd angethon, vnnd spricht zů synen mitgesellen, ouch nach der welt gezieret. Hört zů, jr liebsten gsellen myn! Wir wellend früsch vnd frölich syn, Sydtmols vom todt erstanden ist Vnser lieber Herr Jesus Christ, Der vns all mit sym bittren todt Erlößet hat vß aller nodt; Er hat versünt des vatters zorn, Das wir nit werden mee verlorn; Dorumb wir billich frölich sind. Nun merckend, was ich üch verkünd! Jch will ein tantz hie rüsten zů, Der selb můss wären biß morn frů; Wir wend ouch prassen deßgelychen; Dorumb soll keyner von mir wychen. Das erhört syn Pfarherr; dorumb strofft er jhn vnd spricht. O gsell, du vindst nit gschriben das, Das du sölst halten däntz vnd prass Vff diße zyt vmb das, da ist Vom tod erstanden Jesus Christ. Doch hör, was fröud du söllist han Vnds dantzen vnderwägen lan! Fürwar groß fröud entsprungen ist Von vnserm herren Jesu Christ, Der vmb vnsert willen vff erden Hat wellen mensch geboren werden 4 Vnd lyden fürß gantz menschlich gschlächt, 5 Domit er wider zů jhm brächt 6 Vnsern ersten vatter Adam, 7 Der durch das wyb in vngnad kham. Heua bodt j i durch der schlangen rodt 8 Die verbotten frucht, brocht vns inn nodt, 9 Sy übertradten Gotts gebott. 10 Vmb das mocht niemands meer zů Gott Kummen, biss Gottes Sun, Marien kind, Tod vnd marter leyd für vnsere sünd. Dasselb zů thůn Gott Adam verhiesß, Do er jhn vß dem Paradiß stiess. Der Saam des wybs, sprach er dozmol, Der schlangen kopff zertretten sol. 11 Gott verhiess ouch dem Abraham Zů sägnens volck inn synem saam. 12 Vom Dauid ouch geschriben stot, 13 Das Gott syn Sun verheyssen hot 14 Waar mensch zewerden von synem lyb. 15 Hör, was Jesaias von jhm schryb: 16 Ein jungkfrouw würt gebärn ein sun, Des Na i würt syn Gott mit vns nun. Ouch liß ander Propheten mee, So vinst du, das lang vor vnd ee 17 Mensch gborn ist worden, Jesus Christ 18 Von Gott vß gnod verheyssen ist, Der mit sym vnschuldigen todt Vns hat erlößt vß aller nodt Vnd vffgethon des hymmels thor, Das zů was ob fünffthusent jor Von wegen der verbottnen spyß, Die Adam ass jm Paradyß. Adam durch syn vnghorsamkeit Den wäg zum himmel hett verleyt, Den wäg hat Christus wider gmacht Durch synen tod: dasselb betracht! Vß lieb thett Gott von himmel senden 19 Syn Sun, all vnser nodt zůwenden. Dess söllend wir uns freüwen nun Vnd dancken Gott, das er syn Sun Jesum Christum, Marien kind, 20 Herab hatt gschickt für vnser sünd Zů lyden; das sönd wir btrachten wol Vnd nit by dem wyn vns füllen vol. Das läben Christi heb für dich, Doryn als inn ein spiegel sich! Er ist der wäg, dworheit vnds läben, 21 Hat dir nit sämlich byspil geben. Du vindst ye nit jm läben syn, Das er sy gangen zů dem wyn, Noch das er ye getantzet hab. Drumb stand von dynem můtwill ab! Du solt nit sůchen ander fröud, Wann die dir Jesus hat bereyt Jm himmel durch syn bittren tod, Die ewig ist vnd nit zergodt, Als dann all fröud vff erden ist. Dorumb volg mir zů diser früst! Mit sünden Gott nit wyther btrüb, Besunder btracht die grosse lieb, Die Gott vns hatt erzeyget nun Jn Christo Jesu, synem Sun! Biss jm des danckbar alle stund Mit gůtem wandel, meerck den grund! Die recht Gottgfellig danckbarkeyt Stot jn vnschuld vnd ghrechtigkeit, Das ist jnn haltung Gotts gebott. Dann wer da gloubt vnd liebet Gott 22 Vber all ding, sich allzyt übt, Den nächsten als sich selber liebt, Thůt allen menschen spodt vnd frů, 23 Wie er begärt, das man jm thů, Ein sölcher mensch, der danckt Gott recht. Dorumb volg mir, du junger knecht, Richt an also das läben dyn! So würst du Gott recht danckbar syn Vnd vnserm herren Jesu Christ, Der von dem tod erstanden ist, Mit dem du ouch solt vfferston Zum Nüwen läben vnd ablon 24 Vom tantz vnd prass, du junger knab! Von mir diss leer vnd predig hab! Spricht der jüngling gräsßlich. Du pfaff, schwyg still, merck, was ich sag! Dyner predig ich nit vyl nach frag. Du thůst doch selbs nit, was mich leerst, Drumb mir das tantzen nit erweerst. Jo thädts dir inn der blotter wee, So wölt ich tantzen dester mee. Wolhin, ich hab das myn gethon! Volgst du mir nit, dir würt der lohn. Schaffs nur glych wol, ich fahr dahin! Pfaff, das lass dir nümmen gůt syn! Spricht syner gsellen eyner. Fürwor, du bist ein werder knecht! Du thůst dem Pfarrher eben recht. Die pfaffen sind der meertheyl gsitt, Vns zheyssen vyl, thůnds selber nitt. O hättist du myn sinn gewüst, Du můst jhn bass han zůgerüst, Du můst jhm den aal bass han bereyt! Jo, ich wolt jhm ouch wol mee han gseyt Von synem glychßnerischem schyn. Das wär doch die recht meynung gsyn! Spricht ein ander zů ihnen. Hey, lond den tollen pfaffen faren! Den tantz wend wir nit länger sparen. Wolt er vns weeren můt vnd fröud, Wir wend erst tantzen jhm zů leyd! Drum, jhm das tantzen nit meer zimpt, Ist er so gantz vnd gar ergrimpt. Jo dörfft ers thůn als wol als wir, Er tantzet ouch, das gloub du mir. Wir wends nit vnderwegen lon, Drumb heyss djungkfrouwen fürhär gon! Spricht der jüngling zur jungkfrouwen. Ku i jrmeltrud, gib mir ein krantz, Ich thůn mit dir den ersten tantz! Also büdt jhm die jungkfrouw ein krantz, sprechende. See hin, du stoltzer jüngling fyn, Vnd lass hie dynen zorn vß syn! Biss gůter ding, das bin ich ouch! Der pfaff, der ist ein rechter gouch, Dwyl sich doch niemands an jhn keert, Das er vns hie gůt läben weert. Tantzen vnd springen, das ist myn fröud, Trüß gang den an, der mirß erleyd! Nun heyss ztantz machen, ich bin bhreyt! Hab jmmer danck, du Edels blůt! Der krantz mich erst erfreuwen thůt. Nun will ich han ein gůten můt! Darnach sagt er zum Spilman. Spilman, mach vff den schwartzen knaben! So welln wir frölich vmbhär traben Vnd wend ein gůts frygs mütlin haben. Das kan ich vß der mossen wol, Ein fryen tantz ich machen sol. Nun tantzend vnd sind fröuden vol! Wolhär, so well wirß heben an! Keyn vnmůt soll wir hie nit han. Huy! Huy, fahr schon, lass vmhär gon! Vnd als sy ein mol oder zwey vmhär gfaren, spricht der jüngling Was kans! was kans! So kumpt der tod im selben vnnd schüßt jhn. So schrygt der jüngling also. O wee! wer hat mich gschossen hie? Ich ward myn läbtag wunder nie. Spricht die junckfrouw. Wie thůst du? wer hat dir gethon, Das du ein sölchen schrey hast glon? Ach Gott! ich weyss nit, was mir brist Oder wie mir hie bschähen ist: Mir ist so wee, das ich nit kan Recht mee vff mynen füssen stan. So bsicht jhn die jungkfrow vnder dem angesicht vnd spricht. Ho, ho! ich sich wol, was dir brist: Der tod hatt dir inn lyb genist. Nun helff dir Gott, der tantz ist vß! Pfü tod, du kumpst mir nit inß huß! Allmott, by dir blyb ich nit mee, Das mir nit ouch also ergee. Hiemitt flücht die jungkfrouw vnd die andren jungkfrouwē mit jr. so thůt der jüngling, sam wöll er ouch fliehen, so erwüstht jhn der tod mit der hültzinen sägesßen vnd spricht. Beyt, stoltzer gsell, vnd stand hie still! Dyn kallen ich dir glegen will, Du můst ein vortantz thůn mit mir, Der nit vast wol würt schmecken dir. Dyn tantzen will gelegen ich, Bald ich das läben dir abbrich. Des Pfarrhers leer hast du veracht 25 Vnd hast ouch nie an mich gedacht, Besunder gar vergessen myn; Dorumb dyn fröud yetz vß můss syn. also ligend vff der erden spricht gantz kläglich. Ach! můss ich sterben, so rüwts mich seer, Das ich nit hab gfolgt des Pfarrhers leer. O Gott, ich bit dich, mag es gsyn, So früsch mir hie das läben myn! Ach grimmer tod, gib mir noch zyl, Wann ich myn läben bessern wil! Sydtmols ich dich des willens find, Das du wilt büssen dyne sünd, So lass ich länger läben dich. Stand widrumb vff, merck eben mich! Mit mynem bogen schüß ich ztod 26 All menschen, do ist nur kein gnod! Vff erd keyn mensch ich läben lass, Ich mäyß all ab glych wie das grass, Mit myner ax ich niderfell 27 All welt, das btracht, du junger gsell! Ich schon des Babsts noch Keyßers nit, 28 Darzů des Küngs, es hilfft keyn bitt. Kunst, schöne, stercke, gůt noch gwalt 29 Sich ich nit an, sy jung old alt, Sy müssend alle mit mir gon, Ich würd kein menschen läben lon. Dorumb förcht Gott vnd hab jhn lieb! Dann ich ku i gschlichen wie ein dieb 30 In der nacht; dru i wach all stund! Wann du nit weyst, ob du noch gsund Ein eynigen tag mögst blyben, Das soll dir billich vertryben Dyn üppig fröud vnd hohen můt, Die dich gern brächt in helles glůt. 31 Lychtlich der mensch all ding veracht, 32 Der allzyt sinen tod betracht. Dyn letste zyt btracht allweg seer, So würst du sünden nimer meer. 33 Wach städts vnd bätt, das ich nit find 34 Entschlaffen dich inn dyner sünd! 35 Wann du nit weyst, wo ich din wart, 36 An welchem end, drumb vngespart Solt du myn warten vmb vndumb, Das du bhreyt syest, wann ich kumm! Sterben můst du, das ist gewiss, 37 Doch weyst nit, wann vnd wie; drumb biss Städts ghrüst, schlach vß all üppig fröud! Nun meerck zum bschluss den rechten bscheyd Vnd sich mich hie glych eben an, Dann wie ich bin, würst ouch gethan! Dyn lyb, der würt den würmen ztheyl. Dorumb würck bůss, der seelen heyl Alltzyt betracht, das ist myn rodt! 38 Volg mir, ich bin der bitter todt! 39 Keyn ougenblick du sicher bist 40 Vor mir, dorumb biss allzyt ghrüst Vnd gdenck, was dir hie begegnet ist! Hiemitt schlycht der tod hinwäg, vnd spricht der jüngling trurigklich. Ach Gott, wie köndt ich meer fröuwen mich, Diewyl mich der tod so hertigklich Hat gwarnet vnd erschrecket gantz! Er hat erleydet mir den tantz. Er sagt, vor jhm mög ich nit gnäßen, Ein ougenblick nit sicher wäßen, Er schon niemands zů keyner früst; Er spricht, ich sölle syn gerüst Alltzyt, all stund, all ougenblick. Doruon ich billich seer erschrick, Wann ich myn tag nie gůts hab gthon. Ach Gott, wurds mir so übel gon, So mich der tod yetz näm dohin! Ich bsorg, ich khäm inn ewig pyn, Sydt ich veracht hab Gotts gebott, Syn wort gehallten für ein spott. Was mich gůts lernt der Predicant, Das hielt ich alles für ein tandt; Dem lyden Christi bin ich gsyn Vndanckbar mit dem läben myn. Nun will ich bitten Gott vmb gnod, Zů bessern mich vor mynem tod Vnd abzeston von aller sünd, Das mich der tod nit vnbhreyt find, Wann er hat mir so hart getröuwt, Das mich die welt gar nichts meer fröuwt. Ich will verlon all üppig gsellen, Will Gott all myne sünd erzellen Vnd myner seelen heyl nachstellen. Hiemitt godt er hinweg (vnd diewyl man singt) zücht er die wältlich kleydung ab vnnd legt demütige kleyder an. Gsang. O lieben fründe, Nun thůnd üch bekeeren Von aller sünde, btrachtend vnsers Herren Lyden vnd sterben, das jr gnad erwerben vnd nit verderben! O lieben lüdte, jr sölt nit verachten, Zů aller zydte üwern tod betrachten, Das üch nit finde Gott inn üwer sünde entschloffen blinde! Sydt wir nit wüssen, wa der tod werd kummē, So sind geflissen, O jr lieben frummen, Wachend all stunde, halltend Gottes Bunde, Dwyl jr sind gsunde! Nach dem gsang kumpt der jüngling herfür in gantz demütiger kleydung, sicht niemands an. So das ersähen zwen weltgsellen, sagt der eyn zum andren also. Sich, lieber gsell, was hat der gethan, Das er keyn mensch recht darff sähen an? Sagt der ander. Das kan ich nit wol gsagen dir, Syn sach will nichts meer gfallen mir. Ich denck wohl, das er gůt gsell was Vnd mit mir lag inn allem prass. Yetz übergibt er all gůt gsellen, Thůt, sam könn er nit fünffe zellen; Er ist ein fantast, gäb, war er kumm, Godt vff der gassen glych wie ein stumm. Spricht der erst. Man müst jhn villicht beschweeren lon, Wer weyßt, ob jhm ouch der Narr hädt thon! Jo frylich, du redtst, wie myn hertz gedenckt. Der Narr hat jm ouch ein kappen geschenckt, Er hat jhn übel gschlagen dormitt. Dann wer er witzig, er thädt das nitt, Er trib nit söllich glychßnery, Als er da thut; er meint, es sy Kein frömmer mensch vff erd, dann er. Er ist ein rechter bastützler, Im gfalt nit, was ein andrer thůt, Er meint, allein syn wyß sy gůt. Einfältig, schlächt godt er dahär, Er ist ein stiller tüsseller, Gantz demütig, fro i, on argelist, Der luhr als Lorer zibel ist, Der lufätsch ist bößer dann ander lüdt. Syn wyß v gebärd gfalt mir schlechtlich nüt. Dißen weltgsellen strofft ein alter man vnd spricht. O junger gsell, das ist nit recht, Das du also den frommen knecht Vßrichtest vff den baren kernen. Nun loß, ich will dich ettwas lernen! Ists, das du volgest myner leer, Würst du niemands vßrichten meer. Bkantnus syn selb ist gantz vnd gar Ein anfang alles heyls fürwar. Sanct Bernhart also reeden thůt. O gsell, dorumb biß wol behůt, Richt niemands vß durch argelist, Erkenn dich selbs, gdenck, wer du bist, Dyn näben menschen nit verwund 41 Zů keyner zyt mit dynem mund! Gott kent alleyn des menschen hertz, Dorumb reed ich on allen schertz: 42 Vorhin den traam syns ougs gantz wol 43 Der mensch jhm selbs vß ziehen sol, 44 Dann ziech er vß die aglen schon, 45 Die er im oug syns fründs sicht ston. 46 Die wort Christus, der herre, spricht Im Evangeli, dorumb richt Keyn anders vß, das ist myn rodt, Dwyl dir der traam im oug noch stodt! stoßt den altuatter von jhm, sprechend. Keyns traams ich inn mym oug empfind, Gang, alter gryner, straaff dyn kind, Sitz hindren ofen, bät darfür, Das will ich warlich rodten dir! Ich kenn den Apostützler bass, Dann du, drumb mich mit friden lass! Er ist nit schaaff, nach dem er wollen treyt, Der lußer dörfft wol eins, der jms zum huß seyt, Nur das er wißt, wer ich doch wär. Sich zů! er kumpt aber dort här. 47 So kumpt der welt knecht vnd spricht zum welt gsellen. Schwyg still, ich will jhm sagen wol, Was er am Frytag essen soll! Hiemit godt er zum jüngling vnd spricht. Was vahst du Pollifemer, an, Das du all weltlich fröud wilt lan? Gantz übel du dir selber thůst, Sydt du der welt ouch gläben můst. Drumb halt dich nach dem gmeynen man, So mag es dir nit übel gan, Vnd gang all woch trü mol zum wyn, Nit übergib die gsellen dyn! Wann du würst sunst der welt vnwärd Vnd gaar veracht vff dißer erd; Für ein hutzinger hellt man dich, Ouch für ein glychßner, das reed ich, Du nimst dir für groß glychßnery Zetryben vnd bastützlery. Die welt hat dirß sunst nienen für, Das solt du frölich glouben mir. Dyn spitze Conscientz vßrüt, Gott bgärt dyns herten läbens nüt, Das du dir yetz hast fürgenon. Du meinst, du wellest dwelt verlon; Das mag nit gsyn, so lang du läbst, Vnd dwyl du noch vff erden schwäbst. Dorumb halt dich als ander lüdt, Keer dich an keyn bastützler nüt, Der dir dann rodt, die welt zuerlon, On die du dich nit magst begon, Du můst ir gläben alle tag. Loß wyther, merck, was ich dir sag! Tantzen, prassen vnd frölich syn, Das nimpt vns allen vnmůt hin. Wilt du nun syn ein wärder man Der welt, so můst du nit verlan Die ding, damit die welt vmbgodt, So würst du ghalten frü vnd spodt Gantz lieb vnd wärt inn dißer zyt. Die welt dir das by mir entbüdt. O knecht der welt, was lernst mich hie? Du brächtst mich gern inn größer mü. Ich würd nit volgen dynem tandt, Aber was mich der Predicant Vß dem wort Gotts heyßt thůn vnd leert, Das will ich thůn; dann wär sy hört, Der hört Gott selbs, wers aber verspott, 48 Der würt ouch selber verachten Gott. Du schaffst nüt hie, drum fahr daruon! Ich will zum Predicanten gon, Der sagt mir vß der gschrifft die rechte mär. Farhin! lůg, der pfaff kumpt eben dört här! Ich will jo von stund an zů jhm keeren, Ein trost vß der gschrifft on jhm zů hören. Also godt er zum Predicanten vnd sagt zů jhm. Gott grüß üch, herr, bin ich so fro, Das ich üch eben finde do. Ich bit durch Gott, gäbt mir ein leer, Das mich dwellt nit verfüre meer! Das will ich thůn, myn lieber Sun, Mit Gottes hilff, volg du mir nun Vnd thůn, was ich dich wyß vnd leer, Alleyn die stimm dyns hirtens hör! 49 Der selb gůt hirt ist Jesus Christ, Der vns von Gott gebotten ist, Zů hörn in beyden Testament. Wär den nit hört, würt ewig gschendt; 50 Wär aber nimpt syn leer hie an, Der würt das ewig läben han. Drumb thůn, was dich hat gheyssen Gott, Acht nit der wellt nachreed vnd spott! Die wellt hats Christo vor gethon, 51 Drumb solt du dichs nit kümmern lohn. Der knecht ist nit über synen herren, 52 Dorumb solt du dich nit dorab sperren. 53 Die welt sampt all jr můt vnd fröud 54 Ist anders nichts dann ytelkeit, Sagt fry der wyß küng Salomon. Joannes spricht: dwelt würt zergon 55 Mit jrer fröud, lust vnd begirdt; 56 Aber by Gott der blyben würt Ewig, ders Vatters willen thůt. Merck mich hie recht, du jüngling gůt! Des vatters will ist aber nun, 57 Das, welcher mensch erkent den Sun Vnd gloubt inn jhn, sy wyb old man, Der würt das ewig läben han. Dasselbig alleyn dorinnen stodt, Den Vatter erkennen woren Gott 58 Vnd den Sun von jhm gsand, Jesum Christ, Jnn dem all vnser säligkeyt ist. 59 Er ist die thür zum ewigen läben; 60 Wer nit durch jhn yngodt, feert darnäben. Begärst du nun i i himmel zsyn, 61 So halt die gbott des Herren dyn! Blybend inn myner lieb, spricht Gott; 62 Ists, das jr hallten myn gebott, So blybend jr inn myner lieb. Lůg, das dich dwelt nit meer betrüb! 63 Dwellt ist nichts anders dann ein btrug, Gloub mir, ich sag dir keynen lug; Dann vyl hand gmeint noch lange zyt Zeläben, deren lyb yetz lydt 64 Fulen vnd stincken inn dem grab. Dasselb betracht, du junger knab! Wer nun ein fründ will syn der wellt, Der selbig Gott nit wol gefellt. 65 Dwelt steckt vol üppigkeyt vnd list, Ein findin Gotts jr fründtschafft ist; Dorumb dich billich züchst daruon, Böß gsellschaft solt allzyt verlon! By gůter gsellschafft würst du gůt, Böß gsellschaft dich verfüren thůt. 66 Ein grosßer bůb heyßt yetz gůt gsell, 67 Drumb spricht man: gůt gsell, faar inn dhell! Lass dich die wellt nit tryben ab, Dyn schöpffer du vor ougen hab! 68 Förcht Gott alleyn, der lyb vnd seel Verdammen mag inn hellsche queel! Wilt du vor der hell gfryet syn, So trag mit gdult das crütze dyn! 69 Dann wer den ryffen förchten thůt, Der ist nit vor dem schnee behůt. Dorumb thůn gůts on vnderlass! Hör zů, es spricht Hieremias: 70 Dem menschen ist es vast nütz vnd gůt, Ders joch inn synr juget tragen thůt. Wider dry feind, merck wyther mich, Můst du hie strydten ritterlich: Wider den Tüfel, Sfleysch vnd dwellt; Die dry, wie ichs erst hab gemellt, 71 Erlernt man vß dem wort Gotts wol, Wie man sy überwinden sol. Dyn eygen fleysch würt syn bereyt Zů stifften dich vff üppig fröud, By welcher Gott der Herr nit blybt, 72 Als vns der heylig Paulus schrybt: Schuldner des fleyschs sind wir, spricht er, Nit zeläben nach sym begär; Wann so jr läben vnd werben Nach dem fleysch, so wärd jr sterben; Ist es aber, das jr den find Des fleyschs durch den geyst töden sind, So wärdt jr läben ewigklich. Widern Tüfel solt weeren dich Mit vasten, bätten vnd vesten glouben, 73 Die welt solt dich nit meer lon betouben. 74 Sälig bist du, so dich durch Gott 75 Dwellt haßt, veracht, verschmächt, verspott. Jnß himmelrych, spricht Paulus schon, 76 Můss man durch vyl trübsal yngon; Dann wer Gottsäligklich will läben, 77 Der můss sich fry jnß crütz ergeben. Noch ist kein crütz so groß vff erdt, 78 Das der himmelschen fröud sey werdt; Der waar gloub inn Christum hilfft allein, 79 Vest hoffnung, liebe von hertzen reyn, Gottsforcht, demůt, gdult, barmhertzigkeit, 80 Sanfftmůt, ghorsame vnd ghrechtigkeit Sind frücht, daby der gloub würt erkent. Dann glych wie das fhür on hitz nit brent, 81 So kan ouch rechter gloub nit syn On sölcher werck vnd tugent schyn; Dann ye die frucht anzeygen thůt, 82 Ob der boum böß sy oder gůt. 83 Wer gmelte tugend haben würt, Im selben würt Gotts rych gespürt. Dasselb vff erd hie vohet an. Drumb Christus gleert hat wyb vnd man, Gott vnsern vatter bitten drumb, 84 Also sprechend: dyn rych zů ku i! Dorumb bitt Gott on vnderlass 85 Mit hertzen vnd glouben fürbass, 86 So würt er bhüten sicherlich 87 Vnd durch syn geyst regieren dich, Das dich kein feynd mee überwind. Alleyn biss du ein ghorsam kind Vnd bharr i i gůten biss jnß end, 88 So kumpst du nach dißem ellend Vnd jomerthal jnß himmelrych! Dasselbs vns allen Gott verlych! Amen, das gschäch, myn lieber herr! Gott danck üch üwer gůten leer! Bittend Gott für mich armen knecht, Das er mir gäb zů läben recht! Das will ich thůn, o jüngling fyn! In dym gebätt gedenck ouch myn! Jo, herr. Alde, ich fahr dahin! Hiemitt scheyden sy von einander. So singt man, aber wie volget. O lieben herren, die welt sölt jr hassen Mit jrem schweeren, tantzen, spilen, prassen! O laßt üchs leyden, wann sy üch thůt scheyden Vons hi iels fröuden! O lieben brüder, bkeeren üch by zydten! Diss spil vnd lieder üch dasselb bedüdten. Btrachtend das liegen vnd der welt betriegen, Zů Gott üch fügen! Die fröud der wellte wärdt ein kleyne zyte; Jr gold vnd gellte inn dem land so wyte Mag vns nit geben fröud vnd ewigs läben, Das btrachtend äben! Nach dem gsang kumpt der jüngling aber herfür demütigklich. So kumpt der Tüfel inn eyner erbaren gstalt, doch hat er füss wie ein ganß v schwartze gämß hörnlin vff dem kopff. Spricht also. Was zychst dich selbs, du junger gsell? Du bringst dich gar inn vngefell, Das du die wellt so gar verschmohst, Vnd also gredtisch ynhär gohst! Thůn dich der fantastery ab! Ich bin recht fro, das ich dich hab Gefunden. Nur das ich dir sag, Wie du vff erd dyn jungen tag Nit sölst so übel legen an Vnd bsundre wyß für ander han. Ich gönn dir gůts, das gloub du mir! Du bist noch jung, drumb mag vß dir Noch wol ein grosser herr vff erden Vnd rycher fürnämer man werden. Du bist ein hüpscher starcker knecht, Volg mir, ich will dich wyßen recht! Du würst noch läben hundert jar, Dorumb dyn bůß jns allter spar! Dyn sünd, die sind doch nit so groß, Drumb nit so fast dir grußen loß! Gott würt durch syn erbärmde zwar Dir all dyn sünd verzyhen gar Im letsten rugk, so du drumb hohst Ein mißual vnd ein süfftzen lohst. Drumb hab noch fröud vnd gůten můt, Thů alles, das dym lyb wol thůt! Du legsts wol ab j i allter dyn; Hab fröud, dwyl du dorby magst syn! Wann dich dann fröud vnd můt verlodt; Kanst du erst recht dyn missethodt Erkennen vnd ouch büssen gaar, So du der wellt nit nimst mee waar, Dann hindert dich keyn gsell noch wyb. Drumb yetz dyn zyt inn fröud vertryb! Das himmelrych dir nit entgodt, Wann Gott es nit geschaffen hodt Den Gännsen, Enndten vnd Affen. Drumb keer dich nüt an die pfaffen! Eim jungen es gar wol anstodt, So er zum wyn vnd gsellen godt; Damitt erkunnet er die wellt Vnd lernt gewünnen gůt vnd gellt. Ein junger soll zun lüdten gon, So leert er welltlich löuff verston. Dorumb biss frölich alle zyt, Tantz, spil vnd prass wie ander lüdt! So würst du inn der wellt bekant Vnd überkumpst ein hohen stand, Kumst ouch also inn gůt vnd eer. Darumb so volg hie myner leer! Dann inn dem allter godt dir ab Beyd, můt vnd fröud; vmb das so hab Yetz fröud vnd můt, das ist myn rodt, Dir thůt noch lang zyt nüt der todt. Du hast mir gantz lang gmacht die zyt Mit dym geschwätz vnd schaffst doch nüt, Du bößer geyst vnd främbder bott! Ich gloub nit, das du kumst von Gott, Sydt du mich leerst, das ich gmach faar, Myn bůss vntz inn myn allter spaar. Du heyst mich haben můt vnd fröud; Der tod gab mir nit sölchen bscheyd. Keyn zyl gab er dem läben myn; Drumb kan ich nit meer frölich syn. Dyn rodt will glatt nüt gfallen mir. gräsßlich. So will ichs eben sagen dir: Jo läbst du hundert tusent jar, Würst du dyn sünd nit büssen gar. Dyn bůss dsünd nit bezalen mag, Obs schon wärdt biß an jüngsten tag; So träfflich schwär sind dyne sünd! grimmigklich. Heb dich von mir, du bößer find! Du bößer geyst, yetz kenn ich dich! Vor hast du gheyssen sünden mich, Vnd so ich dir nit folgen wil, So sagst du mir das widerspil. Du bist der tusentlistig man: Das zeygend dfüß vnd dhörnlin an. Von anfang du ein lugner bist. 89 Myn sünd hatt gbüst herr Jesus Christ, Am crütz hatt er gnůg für mich gthon. Er heyßt ouch alle zů jhm khon, 90 Die bladen sind mit sünden schwär. Keyns artztes darff der gsund, spricht er. 91 An myner seel ich mich befind 92 Gantz kranck von wegen großer sünd, 93 In mir keyn gůten danck ich han, 94 On Christo nichts gůts ich thůn kan, 95 Der selb alleyn myn hertz erfrüst, Wann er mynr seelen artzet ist, Fürsprech, mittler vnd ghrechtigkeit, 96 Die vor Gott gilt in ewigkeit, 97 Der mit synr vnschuld überwunden hodt 98 Dwelt, dsünd, Tüfel, hell vnd ewigen tod. 99 Von gantzem herzen gloub ich das. 100 Dorumb heb dich, du Sathanas! O Gott, ich bit von hertzen dich, 101 Du wellst allzyt regieren mich Durch dynen geyst vnd Engel gůt, Mich hallten städts inn dyner hůt; Schick mir ein Engel, der mich leyt, Mich wyß den wäg zur säligkeyt! So kumpt der Engel vß dem Paradyß vnd spricht. O jüngling, Gott hatt dich gewärt 102 Der bitt, die du an jhn hast bgärt! Wann er hat mich här gsandt zů dir Zů wyßen dich, dorumb volg mir! Erzürn Gott nit mit sünden meer, 103 Nit volg der wellt nochs Tüfels leer, Sünd nit vff Gotts barmhertzigkeyt, Dann sy stodt inn der ghrechtigkeyt! Gott kein erbärmbd on ghrechtigkeit thůt, Er stroofft das böß vnd blonet das gůt, Dorumb thůn bůss jm zyt der gnod, 104 Nit wart, biss dich die sünd verlodt! 105 Du solt die sünd, vnd dsünd nit dich Verlon! Nun merck hie wyther mich! Küng Dauid sagt von gůt vnd eer, Doruff der Tüfel stifftet seer. So nun der tod den rychen krümpt, Keyn gůt noch eer er mit jhm nimpt. 106 Mancher vff erden schatzt groß gůt Vnd weyßt nit, we i ers samlen thůt. Christus spricht: schatzt üch imm himmel, 107 Do üchs keyn rost, schaab noch schimmel 108 Verderbt, noch keyn dieb stälen mag! Hör zů, was küng Salomon sag: 109 Gib mir, Herr, nit rychtumb noch armůt, Aber als vyl mir eben nodt thůt! Paulus spricht: gnůg ists, so wir hand 110 Die lybs nodturfft, spyß vnd gewand. Jnß Tüfels strick vnd versůchung vyl 111 Fallt der mensch, der vil gůts haben wil. Job sagt: ich bin nackend vnd bloß 112 Kummen vß myner můter schoß, Nackend můss ich wider von hinnen. Nach Gotts rych solt zum ersten sinnen 113 Vnd sůchen syn gerechtigkeyt, 114 So würt ouchs ander dir zůgleyt. Durch ytel eer vnd grosßes gůt Kummend gar vyl inn helles glůt; Deßglych durch vnküscheyt vnd schweeren. Tantzen, spiln, brassen will nit vffhören, Alle laster gond yetz inn schwanck; 115 Brüderlich lieb, die ist gantz kranck. So ist der gloub erkaltet gaar, 116 Ein yeder nimpt syns nutzes waar, Jo ouch an orten, do man hört Das wort Gotts vnd gantz trüwlich leert, Beyd, jung vnd alt, sind gar verrůcht, Sy gend nichts drumb, wans Gott heimsůcht, Durch zytlich strooff ermanen thůt, Als Hagel, ryff vnd wasserflůt, Mit krieg, thüre, kranckheyt vnd sterben Schon land vnd lüdt so laßt verdärben, So bessern sich doch wenig lüdt. Es god glych wie zů Noas zyt: 117 Der predget der wellt wol hundert jor, Die sich doch bessert nit vmb ein hor. 118 Drumb über sy der sündtfluss kham, Das sy das wort Gotts nit an nam. Hädt man vom Loth sgotts wort angnon, Gott hätt nit glassen vndergon 119 Sodom, Gomor vnd ander stett, Die der fro i Lotth offt warnen thett. In Summa: liß dgantz Bibel vß, So vindst du, was entspring doruß, So manß Gottswort nit halt inn hůt Vnd Propheten veruolgen thůt, Ein andren Gottsdienst richtet an, Den Gott nit hatt bestimpt zehan. Dann wo sölchs ye vom volck beschach, Do kham ein herte strooff hernach. Dann was Gott selbs nit gpflantzet hodt, 120 Dasselb er gaar vßrüdten lodt. Wann Gott ye svolck hat strooffen gwellt, So hat er vor Propheten bstellt, Die synen willen zeygten an, Zur bůss ermandtend wyb vnd man. Bessert sichs volck vnd na is für gůt, So bleyb Gott vsß mit syner růt, Als gschach durch Jonam zNiniue. 121 Wo abers volck ye sündet mee, 122 Nam dwarnung vnds Gottswort nit an, Do strooffet Gott kind, wyb vnd man. Hierußlem hatt er gaar zerstört, Das sy nit hand syn Sun gehört, Den er zum heyl jhn hat geschenckt. 123 Sy hand jhn an das crütz gehängckt, Ouch vor vnd nach vyl frummer getödt, Glychwie es noch hüttbytag zů geedt. Den falsch geystlichen gfallt es nitt, Das Gott all ding vß gnaden gitt 124 Vmb sunst, on gellt, durch Christum gwärt, 125 Was man mit vestem glouben bgärt. 126 Den Phariseern thůt es wee, Das man nit leert abkouffen mee Jrn falschen dienst, domit sy hand Betrogen svolck zů Statt vnd land. Diss gschlecht dworheit nit lyden mag, Dann sy bringt dlaster gantz ann tag Vnd lernt sůchen die ghrechtigkeit By Christ alleyn vnd dsäligkeit, Derß Lamm Gotts ist, das dsünd alleyn 127 Hinnimpt der wellt vnd macht sy reyn, Welches thüren tod vnd vergossen blůt 128 Für aller glöubigen sünd gnůg thůt, 129 Der ein mol selbs hat gopffert sich 130 Am crütz dem vatter willigklich. 131 Diss opffer wärd innd ewigkeyt, Hatt andre alle hingeleyt. Doruff solt du alleyn buwen Vnd setzen all dyn vertruwen. Söllichs zů gdencken du dich erfrüsch By dem Sacrament des Herren tisch! Täglich Gott selber opffer dich, 132 Bycht jmm von hertzen innigklich Dyn sünd mit dem verlornen Son, 133 So würt dirß Gott verzyhen schon! Gott spricht: ich binß allein, der dsünd verzycht 134 Dem, der sich bekeert vnd von hertzen bycht. 135 Keyn ander bůss gibt dir der Herr, 136 Wann das du nit sölst sünden meer, 137 Das lyden Christi btzalt die schuld. 138 Gloubst duß, so hast schon Gottes huld, 139 Dann werß nit gloubt, der ist verlorn, 140 Ob jhm blybt ewig Gottes zorn. On glouben Gott gaar nichts gefellt, 141 Der vngloub alle sünd innhellt. 142 Verzych von hertzen dynem find, 143 So laßt dir Gott ouch nach dyn sünd! Sag Gott lob vnd danck zů aller zyt Vnd erbarme dich der armen lüdt! 144 Dann wer gůts thůt vnd hilfft den armen, Des will sich ouch der Herr erbarmen 145 Vnd geben zelon die ewig fröud, 146 Die er den glöubigen hatt bereyt. Die selb keyn zung vßsprechen mag, 147 Wann tusent jor sind wie ein tag. 148 Keyn oug hatts gsähen, keyn ohr gehört, 149 Keyn hertz vff erdtrich sölch fröud erfeert, Die Gott den geben würt zů lohn, Die jhn von hertzen lieb hand ghon. Dißer fröud solt du yngedenck syn, Vergiss ouch nit der hellschen pyn, Die ewig wärdt, glych wie die fröud! 150 Ein ewigs nagen, kummer, leyd, Zanklaffen, hülen vnd grynen: 151 So btzalt der Tüfel die synen. Es ist do keyn erlößung mee, Dann ewigs fhür, ein ewigs wee. 152 Sydt du nun dworheyt hast erkant Vnd an den pflůg gelegt die hand, 153 So lůg, sich nit mee hinder sich, So würt Gott nit verlassen dich! Nun thůn, was dir Gott hie gebüt, So mag dynr seel geschaden nüt, Vnd kumst zů Gott nach dißem zyt! Gott danck dir, gůter Engel myn, Dyns trüwen rodts vnd leere dyn! Jch will gern volgen dynem rodt, Dorumb leydt mich biss in den todt, Das ich nit kumm in ewig not! Das will ich thůn, O jüngling fyn! Volg Gott biss inn das ende dyn! Als dann Apocalipsis stodt: 154 Du solt trüw syn biss inn den todt, So würt Gott geben dir die kron Des läbens. Christus spricht ouch schon: 155 Wer biss jns end verharren thůt, 156 Der würt sälig. O jüngling gůt, Volg Gottes wort mit gantzem vlyss, Kumm här mit mir jnß Paradiß! Do würt Gott syn dyn tranck vnd spyß. Also fürt jhn der Engel jns Paradyß. darnach kumpt eyn jungkfrouw, die sich ouch zum tantz hat gerüst, beklagt sich, zum abzug. Ach loßen, wie es mir ergodt! Ich klag üch hie, vnd thůt mir nodt. Ich hett mich här zum tantz gerüst, So kumpt der tod mit synem list, Er hat mir all myn fröud genummen. Ich wolt, ich wär nie hiehär kummen. Nun will ich fliehen über Ryn, Ob ich vor jhm möcht sicher syn, Wann ich hab noch ein jungen lyb. Woluff, das ich nit mee hie blyb! Dorumb wer mit mir fliehen well, Der heb sich vff vnd sey myn gsell! Spricht der Narr zum volck. 157 Vff myn eer vnd trüw ich das sprich, Das ist ein rechter gfeert für mich. Darnach sagt er zur jungkfrouwen. O wee der klägellichen nodt! Du můst mich jmmer riuwen, Sölt dich yetz zucken hin der tod. Das gloub mir vff myn trüwe! Ich will ouch nit mee blyben hie, Will mich nit lang besinnen, Den tod hab ich gförcht ye vnd ye, Ich flüch mit dir von hinnen. Ich weyss ein gůten Basel wyn, Zů dem wend wir vns setzen, Der würt vns machen frölich syn, Würt vns diss leyds ergetzen. Woluff, jr gsellen, all mit mir, Das wir dem tod entrinnen! 158 Härnach, härnach, domit nit wir Ein böße peüt hie gwünnen! So schlycht der tod widerumb härfür, sprechend. Ich lass üch wol von hinnen wychen. Jch will üch dannocht wol erschlychen, Ob jr schon fliehend feerr vnd wyt, Jch vind üch wol zů myner zyt. Für wor, es hilfft keyn fliehen nüt. So kumpt der Tüfel vß der hell, hatt ein grossen Rodell an eyner ketten vnd spricht zum Tod. Beyt, grimmer Tod, lass mich mit dir! Die welt gar trüwlich dienet mir. Dorumb ich billich by dir bin, Wann du ein menschen richtest hin, Den ich hab inn mym Rodel ston, Das ich jhm gäb syn sold vnd lohn. Fürst dißer wellt bin ich genant, 159 Mir dienend alle Stett vnd Land. 160 Siben Trabanten ich ouch hab, 161 Mit denen ich die wellt durchtrab. Die Hohfart ist des ersten namm, 162 Die hell ich mit jhm überkamm. Der knecht inn aller wellt sich hellt So wol, das er eim yeden gfellt. Es könnend geystlich noch welltlich nitt Mee rydten oder gon ein tritt, Dißer Trabant můss by jhn syn; Er bringt mir vyl in Rodel myn. Die Gytigkeit der ander heyßt. 163 Der selb macht mir den Rodel feyßt, Ein michel theyl bringt er mir zů, Die nacht zum tag hatt er keyn rů, Geystlich vnd welltlich hand jhn gmeyn, Er schickt mir manchen wůchrer heyn. Domit der knecht mich wol erfröuwt. 164 Der dritt Trabant heyßt Vnküscheyt. In alle land ich mit jhm kumm, Synr zůkunfft bgärt man vmb vndvmb; Beyd, jung vnd alt, hand wärd den gast, Er bringt mir zů ein gantzen last, An allen orten ist er fry. 165 Der fierd Trabant heyßt Frässery. Zůtrincker, Brasser, jung vnd alt, Spiler, Gottslestrer manigfalt Imm dienend alltzyt, tag vnd nacht, Er hat mir vyl inn Rodel bracht; Von jhm kumpt üppig fröud vnd můt. Zorn, der fünfft Trabant, schaffen thůt, 166 Das man einander houwt vnd sticht, Manch bößer schwůr durch jhn beschicht. Myn diener Zorn gibt hilff vnd rodt, Das man einander schlecht zů todt. Der sechst mir wol den Rodel spyßt, 167 Gnant Nyd vnd Hass; der knecht sich flyßt, Das er an allen orten sy; Jhn halten alle Fürsten fry, Er sitzt inn allem Regiment, Die pfaffheyt jhn vast wol erkennt; Es will ouch yeder handtwercks man Nyd vnd hass zů eim kunden han. Dwyber hand ouch vff jhn gůt acht, Verbunst vnd naachreed ist syn pracht; Der knächt gfallt allen menschen wol. Tragkeyt füllt mir den Rodel vol: 168 Der sibend Trabant also heyßt, Der durch die gantz wellt mit mir reyßt, Zum Gotts wort macht er träg die lüdt, Er gwünt mir manche gůte püdt. Was man soll thůn zů Gottes Eer, Do lůgt die tragkeit, das syß weer. Dasselb mir träfflich wol gefallt. Bůss zwürcken sind träg jung vnd allt, Zum gůten ist man fhul vnd träg, Das böß hindert keyn schnee noch räg. Yederman will in mym dienst ston, Drumb můss ich alltzyt mit dir gon, Das ich myn dienern gäb den sold. Schwäbel vnd bäch gib ich für gold 169 Allen, so mir gedienet hand. 170 Dhell ist jr aller vnderpfand, Das houptgůt ist die ewig pyn, Domitt btzal ich die diener myn. Ich weyss, diss spil würt nit zergon, Es würt mir ouch ein püdt daruon. Dört stod ein bůb, dem sich ich an, 171 Das er nits vatter vnser khan Vnd weyßt doch alle flüch vnd spil. Syn vatter jhmß nit weeren wil, Drumb solt du jhn erschiessen mir! Kumm, tod, ich will jhn zeygen dir! Hiemit godt er zum Bůben vnd spricht. Hie ist der schalck, schüss dapffer dryn! Wol här, so můss es nummen syn! Ich will dem läcker geben bůss, Das er gantz überbürtzlen můss. Mit dem schüßt jhn der tod. So erwüscht jhn der Tüfel, sprechend. Här, här, du můst inn dhell hinyn! Dyn vatter wol daruor wär gsyn. Alde, alde, ich fahr daruon! Spricht der knab kläglich. O wee, würts mir so übel gon! O we, das Gott erbarmen müss, Das mirs min vatter ye nach liess! Vatter vnd můtter handt mir nichts gweert, Drumb hab ich flůchen vnd spilen gleert; Alln můtwill hands mir nohgelon, Hand mich nie gheyssen zpredig gon, Sy hand ouch nie gleert bätten mich. Dorumb schryg ich rooch ewigklich Vber vatter vnd můtter myn. O wee, der Tüfel fürt mich hin! Was ich ye thett, das gfiel jhn wol, Des bin ich yetzund kummers vol, Keym kind mans mee vertragen sol. Spricht der Tüfel zun kindern. Ich weyss der läcker noch gar vyl, Die städts ligen imm klugker spil, Ouch ander kind, die nit wend leeren Bätten, dorzů keyn predig hören. Den selben will ich ouch nooch stellen, Wo sy sich ye nit bessern wellen, Vnd füren inn abgrund der hellen. Hiemitt feert der Tüfel mit dem bůben inn dhell. Darnach kummend zween knaben. Spricht der ein zum andren. Ach, lieber gsell, hast du ouch gsähen, Was grosßen wunders hie ist bschähen, Wie der Tüfel zů der hellen Hatt gtragen vnsern klugker gsellen? Meyn ouch! jch habs gesähen wol, Myn läbtag ich dran dencken sol. Ich bin so übel erschrocken gsyn, Das ich wondt, der Tüfel fůrt mich hin; Jo sölche forcht mich do vmbfieng, Das mir all myn hoor zů bärg gieng. Solt vns das nit ein warnung syn? wideru i. Jo frylich, liebster gselle myn! Gibt spil vnd schweeren sölchen lohn, So wellend wir syn müssig gon Vnd schicken vns zum gebätt allzyt, Ouch zů der predig, wie ander lüdt! Jäh! so thůt vns dann der Tüfel nüt. Das erhört ein Gottsförchtiger knab vnd spricht zů jhnen. Was gillts, jr sind erschrocken hie! Jr hand mir wöllen volgen nie, Wie offt ich üch gewarnet han, Wollt es doch üch nie zhertzen gan! Myn vatter hatt mir ettwan dick geseyt, Das der Tüfel vor mee hat hin getreyt 172 Ein kind synr můter ab dem geeren, Das mocht syn vatter nit geweeren, Der selbs do stund vnd sämlichs sach; Vmb jret willen es beschach. Hädtend syß kind recht gtzogen ghan, So hädts nit gnon der schwartz heytzman. Nun bessert üch vnd dencken dran! Es můss mich gwisslich machen frumm. Mich ouch, do gloub mir frylich vmb! Spricht ein andrer bůb. Herr Gott, bhüt! wills also zůgon, So will ich ouch vom spilen lon, Will bätten dorfür vnd predig hören Vnd will myn läbtag nimmermee schweeren! Nichts ist verborgen, es kumpt herfür. 173 Ich hab yetz wol achtzig jor vff mir, Gdenckt mir doch nit, ich ye erläpt hey, Das so gantz vnd gar der Narren rey Der juget als yetz gestattet worden; Drumb vast zůnimpt der bättel orden, Ouch sunst vnfal vnd strooffen vyl, Wie dann allhie mit gůter wyl Inn dißem spil gnůgsam erzellt. Sälig, derß faßt vnd wol behellt! Jr kinder, hand wol gsähen, wieß zů godt, 174 So man üch allen můtwillen zů lodt. Dpestilentz hat den bůben ghrüert, Der Tüfel hat jhn hingefürt. Doran die Elltern schuldig sind, Wans nit recht ziehen jre kind. Mancher syn kinden vyl vertreydt, Doruß jhm dann entstodt groß leydt; 175 Wie es sich mit dem Sun begab, Der sym vatter beyss dnaßen ab. Die Elltern müssend sähen offt, Das jre kind der hängker strooft Legtend sy an strofbare hand, Wurdens vertragen sölcher schand. Wer nun syn kind versuhmen thůt, Von dem würt fordren Gott syn blůt Am jüngsten tag. doru i ich bitt, Jr Elltern, sparen dhrůten nitt! Keyn strooff der vnderwägen lodt, Der syn kind von hertzen lieb hodt. Drumm Heli dstroof hatt nachgelon, 176 Sind syn zween Sün im krieg vmkhon, Dorzu fůl er das gnick entzwey Vnd starb gähling von sölchem gschrey. Dessglychen von zweyen Bären sind V ikummen zwey vnd fiertzig kind, Vmb das sy hand verspottet ghan Heliseum, den heylgen man. 177 Drumm jhn die Elltren nit hand gweert, Hand dbären jre kind zerzeert. Derhalb gar wyßlich btracht die sach Crates Thebanus, do er sprach: Hört zu, jr rychen, habt jr ächt oren! Wie sind jr so groß göuch vnd thoren! Zů samlen vyl gellts hand jr groß acht Vnd stellen dem gůt naach tag vnd nacht. Worumm sächt jr nit meer vff üwre kind, Denen jhr sölche rychtumb samlen sind? Doch gibt manchem syn Sun eben den lohn, Das er kan weder gugk noch gagk verston. Ettlichen kumpt ouch zverwyßen, Das sy der Spital můss spyßen. Sölchs laßt üch nun ein warnung syn Vnd ziehend üwre kind fürhin Zur Gottsforcht, zucht vnd Ersamkeyt, So kumpt jr all inn ewig fröud! Das verlyh vns die heylg tryheyt! Amen. Fromm, Ersam lüdt, hört wyther zů! Wann ich nun hie die bschlusßreed thů Diss spils, inn dem jr gsähen hand, Wie sorglich sey des sünders stand. Dann so ers minst gedenckt doran, Darff jhn der Tod wol stosßen an. Der jüngling hie den sünder bdüdt, 178 Der durch das wort Gotts allezyt Ermant würt, von den sünden zlan, Bůßwärtigs läben zheben an. Ans predgen keert er sich nit vyl, Biss jhn der Tod glych würgen wil; Das ist, so er würt siech vnd kranck, So fellt jhm erst inn syn gedanck, Was er vom Predicant hatt ghört Vnd aber sich nichts dran gekeert. So will er denn erst heben an Bůss thůn, so er vor wee nit khan Mee sünden, vnd so jhm dann gnod Von Gott beschicht, das er jhn lodt Vff bessrung läben noch ein zyt, So můss er haben grosßen stryt Widern Tüfel, sfleysch vnd dwellt, 179 Als wir es haben hie erzeelt. Die wellt den für ein glychßner hodt, 180 Der sich bekeert, von sünden lodt, Der Tüfel jmm ynbloßen thůt, 181 Zů stellen nach groß Eer vnd gůt, Spodt büssen, ring wägen grosse sünd, Hoffnung langs läbens bloßt yn der find. Volgt jhm dorinn der rüwer nitt, So ist der tusentlistig gsitt, Schwär zmachen, das er vor machet ring, Domit er jhn inn verzwyflung bring. Das eygen fleysch hatt ouch keyn rů, 182 Es reytzt zun sünden spodt vnd frů. Ach, lieben fründ, ich üch erman, Das jr all wellend heben an Hie strydten wider diße trey! Hiob spricht: des menschen läben sey 183 Ein ritterschafft vff erd vnd strydt. Nun strytend hie, jr frommen lüdt! Wann keynr würt kröndt, dann wer do hodt 184 Hie eerlich gstritten frü vnd spodt. Gdenckt, das wir müssend allesand 185 Erzeygen vns vnd thůn ein stand, Vor Gott, dem herrn, müssen wir ston, Selbs bkennen, was wir hand gethon! Dasselb vns billich soll erschrecken Vnd von den sünden vfferwecken, Wann Gott eim yeden lohnen thůt 186 Nach synen werken, böß old gůt. 187 Nichts volgt vns naach vß disem zydt, 188 Dann dwerck des gloubens, frommen lüdt. 189 Wandlend j i liecht, diewyl jr handt 190 Das liecht, domit jr werden gnant Kinder des liechts! merck, frommer Christ, Dwyl du j i zydt der gnad hie bist, Solt du mit Gott versünen dich, Wans rych der hy ilen nohet sich. 191 Söllchs der Herr vns selbs gebüt, Drumb würckend bůss, es ist groß zyt! Daxst ist schon an den boum gestellt, 192 Jm ougenblick er niderfellt. Wer dann hatts vatters willen gthon, 193 Der würt jnß rych der hy ilen gon. Ach lieben fründ, meerckt, was ich sag! Sydt jr durchs wort Gotts alle tag Zur bůss werden ermandt vnd gleert, Vnd aber Niemand sich dran keert, Spricht Gott: ders Herren willen weyßt, 194 Thůt aber nit, was er jhn heyßt, Der würt mit vylen streychen gschlagen. Sölchs lond üch nit vergäbens sagen! Ein yeder thü inn synem stodt, Was jhm Gott zthůn beuolhen hodt: Der Predicant thüy selbs altzyt, Was er durchs wort Gotts andren gbüt; Dann wo die wort nur sind alleyn, Do hilfft worlich das predigen kleyn. Doch soll mans wort Gotts wärder han, Dans menschen läben sähen an. Wer vß Gott ist, hört syn wort gern, 195 Wer nit Gotts ist, der mags nit hörn. Das wort Gottes ewigklichen blybt, 196 Als der Prophet Esaias schrybt, 197 Inn dem synr Oberkeyt gar schon Soll ghorsam syn der vnderthon; 198 Ouch btracht die welltlich Oberkeyt, Das syß schwärdt nit vergäbens treyt, Vnd strooffe glych die offnen sünd. Jr Elltern, ziecht recht üwre kind Vnd lernt sy Gottsforcht, tugend, zucht, So wärdt jr alle schaffen frucht Vnd fürdern das Euangelion, Das jhr durch die gnad Gotts hand angnon. Deßhalb bitt ich nun wyb vnd man, Ein yegklichs heb ann sym huß an Zů bessern vnd zů Reformiern, Lass sich das fleysch nit mee verfürn, So würt vns glück vnd heyl angon. Laßt vns mit Christo vfferston Zum Nüwen läben, yegklichs fäg 199 Den allten Suhrteyg (d sünd) hinwäg! Gdenckt, das so groß ist vnser sünd, 200 Das sy alleyn des menschen kind, Der Sun Gotts, Jesus Christus, hodt Bezalen müssen mit sym tod! Der hatt alleyn mit synr vnschuld 201 Erworben vns des vatters huld. 202 Er hatt domitt zewägen bracht, Syn vatter vnsern vatter gmacht; 203 Dorumb er ouch nach synr vrstendt Die jünger hatt syn brüder gnent. 204 Also sölt jr des Herren lyden Betrachten vnd die sünd vermyden! Zum andren sölt jr nit verachten, 205 Jr sölt städts üwern tod betrachten. Vngwüss die stund des todes ist, Drum sölt jhr allzyt syn gerüst. Zum dritten will ich han gemellt, 206 Zů btrachtend den betrug der wellt; Dwellt gibt nichts ewigs, sicht man wol, Drumb sich keyn mensch dran lassen sol; Sůchend das künfftig vatterland, 207 Dann wir keyn blyplich statt hie hand. Zum fierden söllt jr gmanet syn, 208 Zů btrachten wol die hellsche pyn, Die allen gottloßen ist bereyt. Zum fünfften btrachtend die hi ielsch fröud, 209 Die Gott den vßerwelten hodt Versprochen durch den bittren todt Syns Suns, vnsers herrn Jesu Christ, Der von dem tod erstanden ist Vnd vffgefarn jns himmelrych, Zur ghrechten sitzt dem vatter glych Inn heerligkeyt vnd Maiestat, Allen gewalt empfangen hat Inn himmel vnd ouch vff erden, Welchen alle menschen werden Sähen zum ghricht herwider khon Am jüngsten tag zů geben lohn, 210 Den gottlosen die Ewig pyn, Das sy nit sind barmhertzig gsyn Den dürfftigen vff erden hie. Dargegen aber allen, die Vß gloub vnd liebe gůts hand gthon Den armen, den würt er zů lohn Geben die Ewig wärend fröud. Drumb übend die barmhertzigkeyt, Bkennend mit mund v der thadt jesum Christ, 211 Der die Vrstende vnd das Läben ist, 212 Durch welches Geyst, Engel vnd Puson 213 Wir werden widerumb vfferston Mitt seel vnd lyb am jüngsten tag! Dess sich der knecht wol fröuwen mag, Derß Herren willen hatt gethon; Dann er würt mit dem Herren gon 214 Vnd Ewig syn, do er ouch ist. 215 Nun bittend Gott durch Jesum Christ, Das er syn heylgen Geyst vns send, Der vns mach bstenndig biss jns end Inn rechtem glouben, well vns geben 216 Nach dißem zyt das Ewig läben! Das geschäch, sprächt alle samen Mit mir armen sünder Amen! Gesang. O lieben gsellen, btrachtend städts von hertzen Die pyn der hellen, Ewig lyden, schmertzen, Das jr nit müssen Ewigklichen büssen, Städt han verdriessen! O all gemeyne, btrachtend innigklichen Die fröud alleyne, die Gott Ewigklichen Syn fründen schone geben würt zůlone Inn hy iels throne! Gott vatter Herre, Sun vnd heylger Geyste! Wir bittend seere, dyn genod vns leyste Yetz vnd am ende, das der feind nit schende, Vns von dir wende! Domit wir alle hie vff dißer erden Mit rychem schalle mögen sälig werden, Vor helles flammen sicher syn allsammen! Das gäb Gott, Amen! Gwüss würt alleyn doby erkennt ein Christ, Wo Gottsforcht, waar gloub, lieb v hoffnung ist. Jo. Kolroß, Leermeyster. Fußnoten 1 Johelis 2. 2 2 Pet. 3. 3 Vrsach warumb dises spil gemacht. 4 Matth. 1. 5 Esaiae 53. 6 Roma 5. 7 1 Cor. 15. 8 Gene. 3. 9 Eccli 25. 10 Vom wyb hat dsünd den anfang. 11 Gene. 3. 12 Gene. 22. 13 2. Reg. 7. 14 Psal. 88. 15 Psal. 131. 16 Esaiae 7. 17 Mich. 5. 18 Oseae 13. 19 Joan. 3. 20 Die erst betrachtmus. 21 Joan. 14. 22 Deut. 6. Matth. 22. 23 Matth. 7. 24 Roma 6. 25 Hie schlecht er den jüngling mit eym todtē bein so falt er nider. 26 Hie zücht jhn der tod widerumb vff. 27 Eccli 8. 28 Eccli 10. 29 Eccs. 2. 30 Apo. 3, 16. 31 S. Hiero. 32 Die ander betrachtnus. 33 Ecci. 7. 34 Matt. 25. 35 Lucae 21. 36 Seneca in moralibus de morte. 37 Nüt gewüssers dann der tod, nült vngewüssers der stund des tods. 38 Job. 21. Ecci. 10. 39 Esa. 14. 40 Lucae. 12. 41 Chilon vō Lacedemon. 42 Psal. 7. 43 Hiere. 17. 44 Apoca. 2. 45 Matth. 7. 46 Lucae. 6. 47 Hie lodt sich der jüngling aber sehē. 48 Lucae 10. 49 Joan. 10. 50 Deut. 18. Matth. 17. 51 Joan. 15. 52 Matth. 10. 53 Joan. 13. 54 Joan. 15. Eccs. 1. 55 1. Joan. 2. 56 1. Cor. 7. 57 Joan. 6. 58 Joan. 17. 59 I. Cor. 1. 60 Joan. 10. 61 Matt. 19. 62 Joan. 15. 63 Die dritt betrachtnuss. 64 Joan. Gerson. 65 Jacobi. 4. 66 Psal. 17. 67 Sprichwort. 68 Matt. 10. 69 Idem Job. 6. 70 Treno 3. 71 wir hand ein kampf für vnnd für vff erden. 72 Roma. 8. 73 Matth. 17. 74 I. Petri 5. 75 Matth. 5. 76 Act. 14. 77 2. Tim. 3. 78 Roma 8. 79 Roma 3. 4. 5. 80 Gal. 2. 5. 81 Glichnuss. 82 Matth. 7. 83 Lucae 6. 84 Matth. 6. 85 Matth. 21. 86 Lucae 18. 87 1 Tes. 5. 88 Matth. 10. 89 Joan. 8. 90 Matth. 11. 91 Matth. 9. 92 Marc. 2. 93 Lucae 5. 94 2 Cor. 3. 95 Joan. 15. 96 1 Cor. 1. 97 1 Timo. 2. 98 Joan. 16. 99 Oseae 14. 100 Hie flücht der tüfel 101 Hie sicht der jüngling inn himmel 102 Hie fallt der jüngling vff das angesicht. 103 Hie stodt er vff. 104 Esa. 44. 105 2 Cor. 6. 106 Psal. 48. 107 Matth. 6. 108 Lucae 12. 109 Pro. 30. 110 1 Tim. 6. 111 1 Tim. 3. 112 Job 1. 113 Matth. 6. 114 Lucae 12. 115 alle laster gond yetz empoor 116 Der eygē nutz godt für. 117 Gene. 6. 118 Gene. 7. 119 Gene. 19. 120 Matth. 15. 121 Jonae 3. 122 Liss Josephū von der zerstœrung Hierusalem. 123 Liss die 4 Euangelisten. 124 2. Tim. 1. 125 Esaiae 55. 126 Apoc. 22. 127 Joan. 1. 128 1. Petri. 1. 129 1 Joan. 1. 130 Apoca. 1. 131 Heb. 7, 10. 132 Roma. 12. 133 Lucae 15. 134 Esa 43. 135 Ezech. 8. 136 Psal. 32. 137 Joan. 8. 138 Colos. 1. 139 Ephe. 1. 140 Joan. 3. 141 Heb. 11. Rom. 14. 142 Matth. 6. 143 18. 144 Esaiae 58. Mich. 5. 145 Lucae 6. 146 Matth. 25. Die fierd betrachtnuss. 147 Psal. 89. 148 Esa. 64. 149 1 Cor. 2. 150 Die fünfft betrachtnuss. 151 Matth. 22. 152 Matt. 25. 153 Lucae 9. 154 Apoca. 2. 155 Matth. 10. 156 vnd 24. 157 kein spil on narrē 158 Hie wend er sich zun gsellen. 159 Joan. 12. 160 14. 16. 161 merck die syben todsünd. 162 I. Hohfart. 163 II. Gytigkeit. 164 III. Vnküsch eyt. 165 IIII. Frassheyt. 166 V. Zorn. 167 VI. Nyd vnd Hass. 168 VII. Tragkeyt. 169 Psal. 10. 170 Apoc. 21. 171 Hie zeygt er vff den buben. 172 S. Grego. Lib. dial. 173 Matth. 10. 174 Hie keert er sich gegen den kinden. 175 Boe. de di scip. sco. 176 1 Sam. 4. 177 2 Reg. 2. 178 Erklærüg des spils. 179 III. feind. 180 Die Wellt. 181 Der Tüfel. 182 Das eygē fleysch Ermanüg. 183 Job 7. 184 2 Cor. 2. 185 2 Cor. 5. 186 Psal. 61. 187 Matth. 16. 188 Roma. 2. 189 Apoc. 14. 190 Joan. 12. 191 Mat. 3. 4. 192 Matth. 3. 193 Matt. 7. 194 Lucae 12. 195 Joan. 8. 196 Esaiae 4. 197 1 Petri 1. 198 Roma. 13. 199 Epilogus. 200 Wideræfrung vnd Sum dess gantzen spils. 201 Esaiae 53. 202 1 Pet. 2. 203 Joan. 20. 204 Die erst betrachtnuss. 205 Die ander. 206 Die drit. 207 Heb. 13. 208 Die fierd. 209 Die fünft. 210 Matt. 25. 211 Matt. 10. Lucae 12. 212 Joan. 11. 213 1. Thes. 4. 214 Joan. 12. 215 14. 17. 216 Roma 8.