Die Sonne, und die Erde Rede denn endlich, Erde, verbirg nicht länger den Gram mir, Welcher dir die Seele durchdringt. Schweigest du doch, als wären geebnet die Berge dir, alle Wälder gesunken, die Winde verweht. Lass mich schweigen, des Kreises erhabene Herscherin; Gram wird Durch die Klage verneut. Deinen kann die Verneuung nicht bitterer machen, so sehr blickt Er aus jedem Quell dir umher, Jedem Kristallsee, jedem der Silberbäche, aus allen Deinen Augen umher! Wenden kann ich die Blicke; doch hören muss ich! Wie kann ich Mir der Höhen Geklüft, Wie die Felsengewölbe mir schliessen? Selber die kleinen Grotten, schliess' ich mir nicht, Welche den kaum antönenden Laut mir bringen, der müden Leiseren Klagen so viel. Beb' und zerrütte! Kann ich es rings, und von Pole zu Pole? Aber was hörest du denn? Krieger! Die sah ich lang; allein ich erstaune, dass diese Raserey dir das Herz Stets noch erschüttert. Du hattest Jahrhunderte, Zeit, zu bekämpfen Deinen Schmerz durch Kälte, dich hart, Wie den Marmor zu machen, der in dem Orion emporsteigt, Oder im Siebengestirn. Wie des Orions Marmor? und ich bin Mutter! Zu sanfte Mutter bist du! Lass uns die Bahn, Die gemessen uns ward, mit Fröhlichkeit wallen! des Lebens Uns geniessen, uns freun Unserer Freuden, und jener, die dort mit den Welten ertönen Aus den Ozeanen des Lichts! Kentest du diesen Krieg; du trauertest selber! Vordem war Mehr denn alle Kriege der Krieg Mir Entsetzen, welchen sie donnerten wegen der Frage: Wie sie jenseit des Grabs Würden glücklich seyn? Jetzt ist mir gleiches Entsetzen Jede Wunde, die rint, Jeder Sterbende, der hinsinket, wegen der Frage Von Glückseligkeit diesseit des Grabs. (Als sie: Entsetzen! sprach, da führte sie wirbelnden Sturmwind In Bergwäldern umher.) Lass uns gleichwohl, o Mutter, mit Fröhlichkeit wallen. Dein Mitleid Heilet die Rasenden nicht. Auf denn! du siehest ja schimmern den Hesperus, hörest ihn wandeln, Und den lieblichen Mond.