Mein Wäldchen An den Grafen und die Gräfin Holck. Eure Beschattung kühlt schon lang, des lieben Wäldchens Eichen, ich habe nicht die Wurzel Dieser hohen Wipfel gesenkt, ihr wuchset Früher als ich, seyd Jünglinge gleichwol noch, erhebet höher Einst die Häupter, und streckt, wenn sich der Tag neigt, Längre Schatten. Grünet denn, überlebt; ich Neid' euch nicht, Eichen. Will mit Gespielen euch, mit Thränenweiden, Rings umpflanzen, dass einst, wenn nun die Sonne Sinkt, in eurer Kühle, durchhaucht von Abend - Lüften, ihr Laub sich Leise bewege, dann der Liebling sage Zu dem Mädchen: »Sie weint ja nicht, sie säuselt, Lallt Musik; wie fabelte von der schönen Weide der Vorfahr!« Wenn von dem Sturm nicht mehr die Eich' hier rauschet, Keine Lispel mehr wehn von dieser Weide: Dann sind Lieder noch, die von Herzen kamen, Gingen zu Herzen.