Der Traum Im frohen, goldnen Traum von Unsterblichkeit, Von ältern Maalen, als sie aus Erzte giesst Der Künstler, lagen, wie durch Zauber- Kelche berauschet, die Dichter Deutschlands. Wie mächtig rufst du, redend im fremden Laut Selbst hier mit Deutschen, sie aus dem Wonnetraum! Unsterblichkeit? die nicht; du leugnest Selber das Daseyn von ihren Werken. Bis hin zur Temse, bis zu dem Rhodan hin Erschallt's, und Schaaren trinken, im dichten Drang, Mit Horcherohr, zu neuer Einsicht, All die Belehrung, wovon du triefest. Durch seines hohen Spruches Entscheidungen Geweckt, entzaubert, leugnen die Dichter nicht Dess Maales Ewigkeit, das er sich Zu dem verdientesten Rahm gesetzt hat, Als Endurteiler! Bleibender wird es stehn, Denn Memphis Gräber, Stürmen zerstörbar nicht! Wird mit der Zeiten Flucht nicht schwinden, Noch der Vergänglichkeit Strom'! erhalten, (Tön' andres Tones, Saite!) zur Schau gestellt Durch Werke, deren Daseyn er leugnete. Denn Täuschung war's nicht! denn die weisse Pforte durchschwebte der Dichter Traum nicht!