Das Grab An Meta. Fröhlicher schwebten mir her Lebendigkeiten, Gevögel, Oder Gewürm, Welche das Auge nicht sieht, so den hohen Sinus funkeln Sieht, und des Himmels weisslichen Pfad: Doch erspäht's durch der Kunst Kristalle diess den Atomen Nahverwandte Gewürm. Solche geheime Leben umwimmelten jetzt mich; es waren Unter dem lieblichen Heer Bienchen auch, und Täubchen, und Untrenbare, Johannes- Wurmchen, Schwänchen, ein Chor Philomelen. An einer sich höhlenden, sterbenden Ulme Sass ich, und am rieselnden Bach; Hörete horchend dem Bache, der Nachtigall horchender. Jetzo Schwebte näher die wimmelnde Schaar, Schwebte (das wusste sie nicht) zu dem Grabe! Die Schlünde des Baumes Dufteten Pest, der stürzende Bach Wagte Tod; und wie nah war ihnen der webende Heerzug, Welcher, immer gewendet, sich nun, Schnell wie der Wink, herwirbelte, dann sich fernte. Wie leicht ach Konten ihm Grab Werden des Baches, oder des Baums Abgründe! Mich hatten Träume der dunkeln Pforte geweckt; Doch ich vergass der guten. Die Nachtigall schmettert', als ob sie Warnte; allein ich verstand Auch den Liebling nicht. Verstand ich den singenden Seher; O so sprang ich auf, und entfloh. Ach jetzt wurde nicht Bach, nicht Baum; ich wurd' einathmend, Jener frohen Vögelchen Grab! Aber nun sang sie auch, wie sie nie gesungen, mein Liebling, Flötete Wehmuth, wie sie, Selber als Mutter, nie nicht geflötet, wenn noch die Feder Flog, und der Geyer vom Blute noch trof. Unglückseliger! zürnte sie mir, dir weint' an der Lippe Wehklag'; und du hörtest nicht hin! Weh dir! Sterbegesang der Philomelchen erscholl dir; Und du athmetest, athmetest fort!