Die Verkennung Du, der des Herschers Weg zur Unsterblichkeit Mit scharfem Blick sah; aber der Weg' auch viel Nicht sah, die führen durch die grosse, Oft von Getäuschten verwünschte Irre: Nicht sahst, dass Deutschlands Dichtkunst sich schnell erhob, Aus fester Wurzel daurender Stamm, und weit Der Äste Schatten warf! doch jetzo Auch es entbehrtest, zum Wuchs den Hainbaum Mit Thau zu frischen: Friedrich, dein Adlerblick Wo war er, da sich regte des Geistes Kraft, Muth, Flamme, alles, dem Belohner Könige seyn, es nicht schaffen können? Seyd stolz, auch ihr saht, Dichter, wo durch die Irr' Ein steiler Pfad ging. Ohne die Frischling, wuchs Im Hain' es fort, und neue Sprosse Säuselten, tauschten von Frühlingslüften. Doch kont' auch Hörer deutsches Gesanges seyn, Defs Ohre Zauber war der tüdeske Reim, Durch den er jetzt des Thrones Launen Scheuchte, und jetzo der Schlacht Gespenster? Dein Lied nicht schützt dich vor der Vergessenheit; Dein Schirm sind Thaten! Aber des Meisters Werk, Nur das bleibt da, wie's ist: in Nebel Hüllt die Geschichte die That des Meisters. Mehr trübt der Nebel, wenn, was du thatest, du Selbst redest; mehr noch, wenn du ihm Schimmer giebst: Auch schafst du diesen nicht, durch kleiner Blössen Enthüllung, zu Licht der Wahrheit.