Wiederkehr Menschenunleidliches Leiden leidet der gemenschte Gott; Gott/ der Mensch und Menschenheiland/ dultet undultliche Noht: Er schwitzet Blut und Krafft; Ihn fassen Fessel-Ketten/ Vns von Blutverschuldter Schuld und des Falles Fall zu retten Daß wir möchten seyn befreiet von der Höllen Jammerhafft/ Wird das Lämlein angeklaget; Es leidet Hon und Schmach/ Daß des Teufels Sündenschulden wird ein ausgesünte Sach, Vns zu kauffen solche Zier/ die den Engeln jetzt behaget. Sein Haubt von Dornen schwüllt/ der Leib von Geisselstriemen: Vnsern Lohn nach langem Leid dort mit Kronen zu verblümen; Daß sich Sündenwunden schlössen/ deren Thun diß Thun befüllt. Er muß auf Vrtheil sterben/ schwebt zwischen Lufft und Erd: Daß der Mensch auch loß gesprochen von des Fluches Ausspruch werd/ Vns den höchsterwünschten Fried/ mit dem Höchsten/ zu erwerben/ Er gibt das Leben hin/ und gehet auch zu Grabe; Daß an uns des Todesstal fürter keine Macht nicht habe Vnd wir nach dem Sterben erben dort des Lebens Lustgewinn. Also stirbet an dem Holtz selbständiger Gott und Leben/ Weil das Leben Lebenloß/ wird es uns das Leben geben. Hier Herr Klajens bunter Reim will uns dessen Ausdrukk geben/ Macht die Wundertraur geschicht in den klugen Schlüssen leben; Jüngst vermeldt er unsren Ohren diesen teuren Heilgewinn/ Nun gibt diesen auch zu lesen Klajens ausgeübter Sinn: Freilich hat er ihm geschöpft hier der Künstler Sinnen Habe Von den Zeiten/ wie man grub unsers Sündentilgers Grabe/ Kan er also redsam singen/ daß ich fast beredet werd/ Vnser Klaj hab der Zeiten auch gelebet auf der Erd. Was Nutz aber bringt es denn/ ihm der Musen Gunst erwerben? Daß er unverlebet lebt und im Sterben nicht kan sterben/ Daß er mit des Ruhmes Boten Welt und Wolken überfüllt/ Vnd der Schrifftberuffte Nam hin bis zu den Sternen schwüllt. Doch er lehret nicht allein; Anmut muß die Red verblümen/ Wie die Matten frischbegrünt zieren ihres Malwerks Striemen: Von den blossen Sachen reden blößlich/ ist gemeine Sach; Kunst und Stikkwerk unterstreuen/ diß erwekket Neider Schmach. Pegnitz/ ehre deinen Schwan/ der vor seiner Elb behaget; Daß er ihr von dir entwand/ ist/ worüm sie vielmals klaget: Teutschland/ das jetzund mit Kriegen/ mit der Jammerhafft/ behafft/ Kriegt von deinen Teutschgesinnten in dem Wetter neue Krafft: Auch dein Dilherr wird mit Lust Teutsches in der Neige retten; Harsdorf spielet immer noch/ streifet Teutschem ab die Ketten; Auch die Schäferspiele klingen. Gut/ es hat noch keine Noht/ Bald/ bald sol es besser werden/ als es vormals war/ mit Gott. Siegmund Betulius.