Erklärung deß Titelbilds Die Liebe/ nicht der Knab/ der lange Zeit verkürtzet/ dem Blinden weist den Weg/ und seine Folger stürtzet in Sünd und Höllenpful/ ich sage/ Gottes Lieb' hatt' in dem harten Hertz deß Menscher schwachen Trieb. Die hönigsüssen Wort/ die wunderreichen Lehren vermochten nicht das Hertz zu weichen und zu kehren. Der Hammer deß Gesetz führt einen starcken Schlag/ doch blieb' es unverruckt in steter Sündenplag'. Als diese Himmelslieb erstaunt/ nichts unterlassen/ das diamantne Hertz auf manche Weis zu fassen/ hat sie das wilde Fleisch in Drechsel eingespannt/ und von der bösen Welt zu seinem Gott gewandt. Das Creutz/ Rohr/ Nägel/ Band/ die Geissel/ Seul und Ruten dient zu der Drechselbank/ und macht das Hertze bluten/ das Creutz treibt/ dz das Rohr sich an den Bandẽ schwingt/ und daß der scharffe Speer tieff in das Hertze dringt. Was irrig/ irdisch ist/ muß auf die Erde fallen/ was geist- und himmlisch ist/ gefället Gott vor allen. Der wolgespitzte Speer geht durch das harte Hertz/ er bringt in Schmertzen Freud' unn in der Freude Schmertz. Er läst die Vberschrifft deß Creutzes so bemerket/ daß es behäglich wird I.N.R.I. tz und Hitz gestärket. In Iesus Namen Ritz Ist unser Wunden heil/ Er ist deß Glaubens Grund und unser Stärke Seul'. Er ist/ der uns betrübt/ und unsre Hertzen prüft/ auf uns sein theures Blut auß grosser Liebe trieft. Gib Jesu/ daß mein Hertzstets denk an deine Pein/ so wird mir alles Leid voll Freud' erträglich seyn!