I.R.I.F. Wer jener Weisen Reis'/ aus weit entlegnem Ort/ zu sehen träget Lust/ wie sie gen Salem fort gefolget Flügelschnell dem neuen Wunderstern/ der ihnen Weg und Steg bedeutet aus der Fern/ der komm'/ und höre zu/ wie Klajus solches weist. Das grosse Himmelsliecht/ das ewig wird gepreist/ für dem das Sonnenrad mit seinem Glantz erbleicht/ besagt/ wie Gottes Sohn sich unserm Fleische gleicht. Wem anzuschauen liebt das trotzig' Angesicht Herodes/ welcher schnaufft nach Greuelhalsgericht/ der auf viel tausend Weis' unschuldig Blut vergeust/ und den/ daß er nicht all in Grund zernicht/ verdreust; wie manchen zarten Sohn/ den noch die Mutter kust'/ hab dieses Rasers Schwert erwürget an der Brust/ zerschmissen/ angespist/ geviertelt und zerstükkt: der komm' und hör es an/ von Klajus ausgedrükkt. Wem zu betrachten liebt des Teutschlands Trauerfall/ das/ gleich dem Mutterhertz/ mit Threnen sonder Zahl/ betrübet/ ungestalt/ erschwartzet und verwildt/ schreit ob Herodis Grimm von neuem angebildt: der komm und höre zu/ wie Klajus dieses sagt/ und mit Kunstteutschem Vers die Grausamkeit beklagt. Komt dann/ wann morgen frü ist Chor und Predigt aus und alles Christenvolk sich wieder fügt nach Haus. Den 11. des Jenners 1645. Dilherr.