Das Sängerglas Das Glas, aus dem der Sänger trinket, Sei ein lichtheller Bergkristall, Ein Glas, das tönt und sonnig blinket; Ganz ein Gefäß aus Licht und Schall. In Berges Klüften, wo Metalle Still reifen durch des Feuers Macht, Ertönen funkelnde Kristalle Und halten Geister treue Wacht. Zum Liede schaffender Erdgeister Ertönt dort der Kristalle Klang, Wie Weisen alter Sangesmeister, Die in Erdtiefen ruhn schon lang. Glück auf! hebt aus dem Schoß der Erden Die Klingenden! scheut Geister nicht! Bringt sie ins Feuer, daß sie werden Pokale voller Klang und Licht! Die reicht den Söhnen des Gesanges! Auf daß sie schlürfen mit dem Wein Geheimnisse des Lichts und Klanges Der schaffenden Erdgeister ein; Daß sie in Weines Spiegel schauen Der unterird'schen Wunder viel: Goldburgen und kristallne Auen, Der Wasser und der Feuer Spiel, Berggeister, schwebend durch die Gänge, Erhellt von funkelndem Gestein; – Daß Licht und Klang in die Gesänge Einström' aus dem Kristall voll Wein. So ein Kristall, berührt vom Munde Des Sängers, tönt wie Elfensang, Und in des Sängers Todesstunde Zerspringt er mit der Wehmut Klang.