An den Grafen Alexander von Württemberg Nach dem Erscheinen seiner Sturmlieder. Sturmlieder hast du kühn gesungen, Sangst, wie der alte Gott mit Macht Mit Meeresschiffen wild gerungen, Sie krachend in den Grund gebracht. Wie er als Sum durch Wüsten streifte, Wettrennend mit des Arbers Roß, Den heißen Sand zum Berge häufte, – Das – und noch mehr besangst du groß O laß, der du ein stilles Klagen Wohl auch belauscht in Wald und Flur, Dein warmes Herz jetzt singen, sagen Von mildern Lauten der Natur. Sing von des Wests melod'schem Gleiten Durch Zweige, die er leise schwingt, Wie, wehend durch der Harfe Saiten, Den Kummer der Natur er singt. Lausch' auf in hellen Mondennächten Und singe nach dem Sternenklang, Oft ist's, als ob die Winde brächten Von da den wunderbarsten Sang. Ja! solche Laute sind dir eigen, Wie der Natur der Laut von Schmerz: Denn an dir – kann es nicht verschweigen – Ist jeder Muskel ja ein Herz.