20. Einst waren zwei Kameraden, Die schwuren einen Eid, Daß jeder auf sich wollt' laden Des andern Freud' und Leid. Es war ein Krieg in Sachsen, Hin zogen sie voll Mut, Sangen. »Juheh! verwachsen Sind wir mit Leib und Blut!« Raketen und Bomben fliegen, Zerreißen des einen Bein, Der andre ließ ihn liegen, Floh über Stock und Stein. Doch war's ihm immer bänger, »Eid!« rief er, »böser Traum!« Er konnt' nicht leben länger, Hing sich an einen Baum. Das war, als an der Wunde, Der starb im Lazarett, Und seit derselben Stunde Der andre doppelt geht. Er geht als wie verwachsen Mit des Kameraden Leib, Auf dem Schlachtfeld nachts in Sachsen Er so umher sich treibt! Er stieg heut aus dem Fasse Der Tinte reuig auf, Ich hoff', daß Gott erlasse Ihm bald den bangen Lauf.