Der Gärtner auf der Höhe »Verlaß die kalten Höhen, Du armer Gärtnersmann! Dein Garten steht voll Moose, Nicht Hyazinth', nicht Rose In ihm man finden kann. Im warmen Tale unten Sah ich der Gärten viel, Die Blumen stehn in Fülle, Und ihre bunte Hülle Gewährt ein lustig Spiel. Im Garten auf der Höhe Ist schon die Blüte aus; Möcht' ihrer nimmer warten, Alter, verlaß den Garten, Dein armbestelltes Haus!« Der Gärtner gab nicht Rede Dem Wandrer aus dem Tal, Blieb still wie träumend stehen, Bis daß voll Glut die Höhen Im letzten Abendstrahl, Bis Nacht in enger Tiefe, Die Erde rings verschwand, Goldwolken sich erhoben, Seltsame Bilder woben, Ein selig Zauberland. »Dort, Fremder! steht mein Garten;« Sprach drauf der Gärtnersmann; »Wo sind die kalten Moose? Sieh, Hyazinth' und Rose Auf himmelblauem Plan! Und sieh von Gold erbauet Ein herrlich Königshaus, Die Sterne drüber stehen, Glutrot die Wimpel wehen, Dort geh' ich ein und aus.«