Die Jagd Hell der Himmel ist erleuchtet, Sonnenstrahlen hin und her, Frischer Tau den Rasen feuchtet, Silbern glänzt das Jagdgewehr. Eine Jagd ist's! Blutig jagend Eilt der Jäger durch den Wald, Für das Böse Alles wagend, Mordruf weit und breit erschallt! Aufgescheucht flieh'n junge Rehe Von dem blut'gen Schauplatz fort, Doch der Jäger Todesnähe Eilet nach von Ort zu Ort. Mit der Hast, dem wilden Grimme, Der das Böse gern beschönt, Der betäubend jene Stimme Ernsten Mahnens wild verhöhnt. Bei dem blut'gen Reh daneben Steht der Schütze, blutig rot: »Räche Gott, mein schuldlos Leben« – Fleht das Tier vor seinem Tod. Trotzig glänzt des Waidmanns Miene Bei des jungen Rehes Blut Und es war, als wenn's ihm schiene Heute hätt' er Glück und Gut! – »O, daß ich den Bock erwische« Und so stürzt er rasend fort, Und bleibt hängen im Gebüsche, Fremdes Roß, es tummelt dort; Schleift den Jäger zu der Haide, Wo das Tier getroffen liegt, Still am Boden liegen Beide, Schuldlos Reh hat obgesiegt! Endlich macht es eine Runde, Endlich steht das wilde Roß, Doch in selbiger Sekunde Geht des Jägers Büchse los! Jäger schaut's mit stierem Blicke, Schmerz durchzuckt sein Angesicht: Jäger, traue Deinem Glücke, Deiner wilden Jagdlust nicht! –