Frühling 1 Berghinan vom kühlen Grund Durch den Wald zum Felsenknauf Haucht des Frühlings leiser Mund, Tausend Augen tun sich auf. Sachte zittert Reis an Reis, Langt hinaus, noch halb im Traum, Langt und sucht herum im Kreis Für drei grüne Blättlein Raum. Doch mit lautem Wellensang Weckt der Bach die Waldesruh: Mitten drin, am jähen Hang, Schläft ein Trumm von Nagelfluh; Das einst hoch, am Silberquell, In des Berges Krone lag, Nieder führt' an diese Stell Es ein solcher Frühlingstag: Wo es hundert Jahre blieb Hangen an der Eschenwurz; Heute reißt der junge Trieb Weiter es im Wellensturz! Donnernd springt's von Stein zu Stein, Trunken von der wilden Flut, Bis es dort am Wiesenrain Schwindelnd unter Blumen ruht. Du versteinte Herrlichkeit! O wie tanzest du so schwer Mit der tollen Frühlingszeit – Hinter dir kein Rückweg mehr!