Herbst 1 Im Herbst, wenn sich der Wald entlaubt, Nachdenklich wird und schweigend, Mit Reif bestreut sein dunkles Haupt, Fromm sich dem Sturme neigend: Da geht das Dichterjahr zu End, Da wird mir ernst zu Mute; Im Herbst nehm ich das Sakrament In jungem Traubenblute. Da bin ich stets beim Abendrot Allein im Feld zu finden, Da denk ich fleißig an den Tod Und auch an meine Sünden! Ich richte mir den Beichtstuhl ein Auf ödem Heideplatze, Der Mond, er muß mein Pfaffe sein Mit seiner Silberglatze. Und wenn er grämlich zögern will, Der Last mich zu entheben, Dann ruf ich: »Alter, schweige still! Es ist mir schon vergeben! Ich habe heimlich mit dem Tod Ein Wörtlein schon gesprochen!« Dann wird mein Pfaff vor Ärger rot Und hat sich bald verkrochen.