Die öffentlichen Verleumder Ein Ungeziefer ruht In Staub und trocknem Schlamme Verborgen, wie die Flamme In leichter Asche tut. Ein Regen, Windeshauch Erweckt das schlimme Leben, Und aus dem Nichts erheben Sich Seuchen, Glut und Rauch. Aus dunkler Höhle fährt Ein Schächer, um zu schweifen; Nach Beuteln möcht er greifen Und findet bessern Wert: Er findet einen Streit Um nichts, ein irres Wissen, Ein Banner, das zerrissen, Ein Volk in Blödigkeit. Er findet, wo er geht, Die Leere dürft'ger Zeiten, Da kann er schamlos schreiten, Nun wird er ein Prophet; Auf einen Kehricht stellt Er seine Schelmenfüße Und zischelt seine Grüße In die verblüffte Welt. Gehüllt in Niedertracht, Gleichwie in einer Wolke, Ein Lügner vor dem Volke, Ragt bald er groß an Macht Mit seiner Helfer Zahl, Die, hoch und niedrig stehend, Gelegenheit erspähend, Sich bieten seiner Wahl. Sie teilen aus sein Wort, Wie einst die Gottesboten Getan mit den fünf Broten, Das klecket fort und fort! Erst log allein der Hund, Nun lügen ihrer tausend; Und wie ein Sturm erbrausend, So wuchert jetzt sein Pfund. Hoch schießt empor die Saat, Verwandelt sind die Lande, Die Menge lebt in Schande Und lacht der Schofeltat! Jetzt hat sich auch erwahrt, Was erstlich war erfunden: Die Guten sind verschwunden, Die Schlechten stehn geschart! Wenn einstmals diese Not Lang wie ein Eis gebrochen, Dann wird davon gesprochen Wie von dem schwarzen Tod; Und einen Strohmann baun Die Kinder auf der Heide, Zu brennen Lust aus Leide Und Licht aus altem Graun.