6 2 Ich liege beschaulich An klingender Quelle Und senke vertraulich Den Blick in die Welle; Ich such in den Schäumen, Weiß selbst nicht, wonach? Verschollenes Träumen Wird in mir wach! Da kommt es gefahren Mit lächelndem Munde Vorüber im klaren Kristallenen Grunde Das alte, vertraute, Das Weltangesicht! Sein Aug auf mich schaute Mit tiefblauem Licht. Wohin ist's geschwommen Im Wellengewimmel? Woher ist's gekommen? Vom blauenden Himmel! Denn als ich ins Weben Der Luft hab gesehn, Da sah ich noch eben Es dort vergehn! Ich seh es fast immer, Wenn's windstill und heiter, Und stets macht sein Schimmer Die Brust mir dann weiter; Doch wenn sein Begegnen Die Seele bedarf, Wird selbst es im Regnen Mir deutlich und scharf!