Stutzenbart Herrlich in der Maienzeit Blaut des Himmels Kläre – Halt zum Opferdienst bereit Nun die blanke Schere! Durch das offne Fenster ziehn Schon des Bartes Flocken Schimmernd weiß; ach: hin ist hin! Singt die Norn' am Rocken. Welch ein winterlich Gespinst Hat sie dir gesponnen! Und da fliegt der Reingewinst Deiner Lebenswonnen! Aber sieh! wie feierlich In die Höh sie schweben, All die Flöcklein! Will zu sich Sie der Äther heben? Und am Ende sollst du gar Noch ein Heil'ger werden, Dessen Bart- und Lockenhaar Man verehrt auf Erden? Jetzt, mit Blüten untermischt, Tanzen sie im Winde; Doch was zwitschert, pfeift und zischt Dort für ein Gesinde? Fink und Schwalbe, Star und Spatz – Wie das flirrt und flattert! – Haben bald den Silberschatz Deines Haupts ergattert! Fliegen mit dem teuren Gut Heim nach allen Seiten, Für die weichbeflaumte Brut Schnöd das Nest zu breiten; Und was würdig hat umwallt Deine weisen Lippen, Dient dem Haus- und Ehehalt Leichter Vogelsippen! Lächle denn durch Blüt und Blatt, Schönster Frühlingsmorgen: Darf ja, wer den Schaden hat, Für den Spott nicht sorgen!