5 Willkommen, klare Sommernacht, Die auf tautrunknen Fluren liegt! Gegrüßt mir, hehre Sternenpracht, Die spielend sich im Weltraum wiegt! Das Urgebirge um mich her Ist schweigend, wie ein Nachtgebet! Weit hinter ihm hör ich das Meer Im Geist, und wie die Brandung geht! Ich höre einen Flötenton, Den mir der Wind von Westen bringt, Indes herauf im Osten schon Die Ahnung leis vom Tage dringt. Ich sinne, wo in weiter Welt Jetzt sterben mag ein Menschenkind? Und ob vielleicht den Einzug hält Ganz still ein lächelnd Heldenkind? Doch wie nun auf dem Erdental Ein absolutes Schweigen ruht: Ich fühle mich so leicht zumal Und wie die Welt so still und gut. Der letzte leise Schmerz und Spott Verschwindet aus des Herzens Grund; Mir ist, als tät der alte Gott Mir endlich seinen Namen kund!