Panard und Galet 1 Zu Daumers Hafis 1 Sie kamen von der Tränke, Sie wankten aus der Schenke Mit einer Zecherschar, Als es Karfreitag morgen Und grabesstille war. Von heißen Stirnen nicken Und stäuben die Perücken, Wie Wolke birgt den Blitz; Die spitze Kling am Degen Zuckt wie geschliffner Witz. Sie taumelten und sangen, Vom Mund wie Stöpsel sprangen Die Verse, Schlag auf Schlag; Da schrie Panard: »O fühlet Den furchtbar großen Tag! Das Universum trauert, Die dunkle Sonne schauert, Die Erde wankt und bebt, Daß unter unsern Füßen Der lose Boden schwebt! Unsicher ist's zu stehen Und ratsam nicht, zu gehen: Kehrt um! zu unsrem Wirt!« – Und alsbald kroch die Herde Zurück zu ihrem Hirt. Dort blieben sie verborgen Bis an den dritten Morgen, Tief und geheimnisvoll, Bis durch die goldne Frühe Die Osterglocke scholl. Als die verjüngte Sonne In Auferstehungswonne Durchschritt des Frühlings Tor, Da stiegen aus der Höhle Weinselig sie hervor. Fußnoten 1 Französische Poeten des 18. Jahrhunderts