10 Die Flamm ist tot, der Krater ist verglüht, Die Himmelsrose drüber aufgeblüht; Sie glänzt auf Asche, wo die Wohnung stand, Verschwunden ist das morsche Werk der Hand. Woran der Mensch ruhlos die Hände legt Und was er diebisch scheu zusammenträgt: Hin ist nun alles, was nach Richt und Maß Gefügt, gebunden aufeinander saß. Doch ihr erglänzet mir unwandelbar, Ihr Morgenlande, wonniglich und klar! Ihr Berg' und Täler rings im Knospendrang, Voll Quellenrauschen und voll Vogelsang! O Überfülle, die zum Lichte schwillt, O Blütenwirbel, der da überquillt Und überwuchert, wo die tote Hand Mit ihrer Spanne mißt das reiche Land. Das ist die Nachhut, die den Rücken deckt. Drum auf zum Werke, Menschheit, unerschreckt! Bau auf, reiß nieder und bau wieder auf: Das Jahr geht immer seinen Segenslauf!