2. Aus unsrer Welt Der gebannte Kobolt Eine Geschichte, die sich zwischen 1759 und 1762 mehr als einmal zugetragen hat. Zu Carpzov's frommer Zeit, die Hexen noch verbrannte, Eh' sie Thomasius, der Atheist, verbannte, Beherrscht' ein Höllengeist ein groß und prächtig Haus; Vor seinem Wüthen floh der Eigner gern hinaus, Zum Exorcisten hin, der soll mit Segensprechen, Mit Sprengen - was weiß ich's, die Wuth des Feindes brechen. Doch für das Ungethüm war seine Kunst zu schwach; Es lacht noch ungestört vom Keller bis in's Dach. Hier, sprach er, sollst du doch nicht länger bleiben können, Wärst du Beelzebub! und ließ das Haus verbrennen. Die Balken glimmten noch, so stand der Kobolt drauf; Und über Asch' und Schutt eilt des Beschwörers Lauf; Und sollte das Gespenst aus den Ruinen weichen, So mußte sich mit ihm der Hausherr noch vergleichen. So ward in dir, mein armes Vaterland, Zur Zeit der Lohmanninn der böse Feind gebannt.