Lied einer alten reichen Wittwe, die gern Dame werden will Warum sollt ich mich denn härmen, Hab ich doch Reichthum noch, Junges Muths zu schwärmen! Reichthum, Reichthum soll mir geben Einen Mann, der mich kann Uebern Pöbel heben – Dann bin ich Hochwohlgeboren ! Für mein Geld, alle Welt Staunt und spitzt die Ohren. Freude wird mich überladen, Wenn die Magd schüchtern fragt; »Was befehl'n Ihr' Gnaden?« Wenn ich sie zum Dienstvergelten Ihrer Müh tolles Vieh, Dumme Gans darf schelten; Wenn Sie mich wird bitten müssen Oben drein, um Verzeihn, Und den Rock mir küssen – Hat sie mich nun angekleidet, Stück vor Stück, daß mein Blick Sich im Spiegel weidet: Dann trägt ein Gespann von Rappen, Im Gallop, hop, hop, hop! Mich und auch mein Wappen! Welche Wollust, welch Entzücken! Wenn im Saal mein Gemahl Links und rechts mit Blicken Zu verstehn giebt, daß sein Name Stolz gebeut: seyd gescheit Kropzeug, weicht der Dame !