Die Abendmahlzeit auf dem Lande, an Herrn Geheimen Rath Buchholz (Den 16ten des Heumonats 1761.) Freund, nicht in fürstlichen Sälen Bey dem glatsteinigten Tisch, Bedeckt mit köstlicher Leinwand, Wohnt das Vergnügen allein! Auch im kleinräumichten Hause, Gebaut nach ländlicher Art, Auf schlechtem reinlichem Zwillich, Mit Einer Schüssel besetzt, Schmeckt dem nicht wählenden Gaumen, Die ungekünstelte Kost: Und vom Luftschöpfen getrocknet, Schmeckt ihm vierjähriger Wein. Komm! deine liebende Freundin Winkt mit gefälligem Blick, Dich zum bescheidenen Gastmahl! Dein warten Fische, die noch Froh der mittäglichen Sonne Im Strom entgegen gescherzt, Und dann vom löchrichten Hame, Des lauschenden Fischers berückt Herauf gezogen, vergebens Dem Tod entgegen gesträubt! Sie starben unter dem Messer Der hurtigen Köchin dahin. Sie sind uns niedliche Bissen! Ihr Salz erwecket den Durst, Wir leeren alle die Gläser, Und sagen Wünsche vorher, Mit patriotischer Inbrunst. So rief der Sänger Horaz, Nie das Verlangen der Römer, Den weit entfernten August; Als wir den kriegenden König. Ihn trägt das muthige Roß; Der Staub bedecket die Stirne, Die zweene Cronen verdient. Sie spricht Befehle der Feldschlacht. Er schlägt mit rächendem Schwerd, Siegt dreymahl, ehe die Linde Die kranken Blätter verliert! Um Frieden bitten die Feinde, Und aus halb göttlicher Hand Giebt er die grosse Versöhnung, Und baut, was Feinde zerstöhrt.