Cantata von der Music in einem Collegio Musico Angenehmste Augenblicke/ Die itzt meine Seele fühlt! Und o wunder schönes Glücke/ Da mein Geist vor Freuden spielt! Weichet doch noch nicht zurücke/ Angenehmste Augenblicke! Die Sorgen weichen nun von mir. Ich hab ein Himmelreich in meinem Hertzen/ Von Anmuth Lust und Schertzen; Und die Zufriedenheit geht allen Sätzen für. Wie ist dir doch du gantz entzückter Geist/ Was ist/ das nun von dir den Unmuth reißt? So Wunder-süsse Stunden Hab ich Zeit Lebens nicht als nur anitzt gefunden. Seelige Stunden/ ergetzet mich mehr. Himmel/ es müssen jetzt Sternen regieren/ Die nur Glückseeligkeit führen. Den Einfluß empfindet mein Hertze ja sehr. Seelige Stunden ergetzet mich mehr. Jetzt hab ich himmlische Gedancken/ Denn alle Wollust herrscht in mir. Die Brust ist Tempens Lust- Revter. Das Hertz der Mittel-Punct des Paradieses Schrancken. Kein menschlich Leid ist mir bekandt. Die Arbeit liegt/ die sonst die Geister bandt/ Dadurch man öffters mit Verdruß Den Sinn/ der itzo Englisch ist/ Auf eitle Dinge wenden muß. Nur eines wird annoch vermißt. Holde Säyten/ spielt und schertzet/ Meine Seele stimmt mit ein. Kan Music in jenem Leben/ Außerwehlten Freude geben/ Soll sie hier der Vorschmack seyn. Holde Sayten spielt und schertzet/ Meine Seele stimmt mit ein. Das war recht schön. Ach möchten doch auch die Haurbois gehn. Der Thon war angenehm Und zur Vergnügung sehr beqvem. Doch laßt uns auch die Violinen letzen. Sehr wohl gespielt/ zur Kunst und zum Ergetzen. Der Flaute Doucen süsser Thon Erfreut mich in Gedancken schon. Jedoch/ wo bleibt mein Leib Vergnügen? Schweigen/ Violen da Gamben allein? Durch sie muß ja die Lust vollkommen seyn. (hier præambuliret Mons. Leitsmann.) Aria. So viel Anmuth kan besiegen Eine mehr als Felsen Brust. Dieses Spiel bleibt auserkohren. Wer hat wohl Ulysses Ohren/ Bey Syrenen solcher Lust? So viel Anmuth kan besiegen Eine mehr als Felsen Brust. Music klingt lieblich in der Stille. Hier herrschet ein gestillter Wille/ Die Ruhe stellt sich häufüg ein. Der Himmel muß mit Klarheit prangen/ So wird der Thon viel reiner seyn. Die trüben Wolcken sind vergangen Von Grillen/ Unmuth und Verlangen. Das Wetter ist in mir recht aufgeklährt. So wird dem edelsten Gemüth/ In dem Zufriedenheit als eine Tugend blüht/ Durch die Music ein schönes Bild gewährt. Nun so laßt noch einmahl letzen Diß unschuldige Ergetzen/ Euch ihr Seelen insgesammt. Andre lieben Neben-Stunden/ Ihr Gewissen zu verwunden/ Diese Lust bleib unverdamt. Nun so laßt noch einmahl letzen Diß unschuldige Ergetzen/ Euch ihr Seelen insgesamt. Hierauf schließet eine Sonate.