32. Nacht. Der Ahorn vor meinem Fenster rauscht, Von seinen Blättern funkelt der Thau ins Gras Und mein Herz Schlägt. Nacht, Nacht, Nacht. Ein Hund bellt – – ein Zweig knickt – – still! Still!! Still!!! . . . . . . . Du? Du?? Ah, deine Hand! Wie kalt, wie kalt! Und – deine Augen: gebrochen! – – Gebrochen!! . . . . . . . Nein! Nein!! Du darfst es nicht sehn, Dass die Lippen mir zucken, Und auch die Thräne nicht, Die ich kindisch um dich vergiesse – – Du armes Weib! Also nachts? Nachts nur noch wagst du dich, Schüchtern, aus deinem Sarg? Aus deinem Sarg? Um dich auf Zehen zu mir zu schleichen? Armes Weib! Todt, todt, todt ... Verblüht die Kränze, Die du gewunden, Verweht die Lieder, Die du gesungen, Und in deinen Haaren, Die so golden geflattert, Klebt nun die Erde! Todt, todt, todt ... Und deine Flügel, deine armen Flügel! Unbarmherzig heruntergeschnitten Von den schimmernden Schultern – ah, weine nicht! Weine nicht! Hier! Hier!! Zu mir sollst du dich setzen, Nächtlich, allnächtlich, Bis der Morgen graut, Bis die Sonne scheint, Und die Welt, Die kluge Welt, Wieder plump über dein Grab rollt – – Horch! Der Ahorn vor meinem Fenster rauscht, Der Thau tropft Und mein Herz Schlägt! Nacht, Nacht, Nacht ...