7. Ninon Ninon heisst sie. Ihre Mutter Handelt nachts mit Apfelsinen An der Weidendammer Brücke. Doch sie selbst ist Kammerkätzchen. Stöckelschühchen. Sehr kokett. Sehr kokett sitzt auch ihr Häubchen, Das auf ihrem krausen Köpfchen Weiss und niedlich balanciert. Doch der kleine Marmorschlingel, Der dem Spiegel vis-a-vis Grad vor einem Makartstrauss hockt, Lässt sich dadurch nicht verblüffen. Immer, wenn ihr Pfauenwedel Ihn frühmorgens abstäubt, lacht er. Ja, die Stutzuhr kann sogar Deutlich hören, was er sagt: »Thu mir den Gefallen, Kind, und Kokettiere nicht so viel! Ninon nennt die gnädge Frau dich? Geh, du heisst ja gar nicht so! Martha heisst du. Dein Papa War der gnädge Herr von Dingsda. Vor drei Wochen in New-York Starb er als Conditorlehrling. Deine Mutter lebt. Sie schielt, Hinkt und schnupft. Im Uebrigen Handelt sie mit Apfelsinen An der Weidendammer Brücke.«