8. Im Volkston Das Scheiden, ach das Scheiden, Wer hat das nur erdacht Und ein so schweres Leiden Mir übers Herz gebracht? Und wär's ein Kräutelein, Ich nähm mein Messerlein Und wollte flink zerschneiden Die bösen Würzelein. Ich hörte von den Weiben Herzliebe und Herzleid, Wo Herzelieb mag bleiben, Ist Herzeleid nicht weit. Herzliebe war uns hold Und fluchs kam angetrollt, Die Schwester zu vertreiben, Herzleide, die ihr grollt. Aus Thor und Thurm und Mauern Zieh ich hinab das Thal Und blicke noch in Trauern Zurück zum letzten Mal. Horch, wie die Winde gehn, Schau, wie die Blätter wehn – Ach Gott, wie lang wird's dauern, Bis wir uns wiedersehn!