Er durchsaufft mit seinen Gesöllen die gantze Nacht im blauen Oriflanten Qwodlibet. Printz Hesper kam gegangen/ sein Silber spihlt im Kolck; lengst traumt auff seinen Stangen das prawe Hühner-Volck. In den geschwärtzten Gassen geht Licht an Lichtgen auff; daß Zweene sich ümbfassen/ ist itzt der Welt ihr Lauff. Das faule Fiamettgen begibt sich schon zur Ruh/ erst kükkt es unters Bettgen/ dan mümmelt es sich zu. Nur wir/ die gantz Entbrannten/ sind noch so ranck wie risch/ im blauen Oriflanten dröhnt unser Runda-Disch! Bachus / wer sich dir verpflicht/ blazzt nicht an der Wasser-Gicht! Lüderlich mit Espagnol stopfft er sich die Nase voll/ Schwamm und Schimmel Finger-dikk zihren ihm sein Bücher-Rükk! Dein Burdeau mach uns froh! Soll er dir verkellern? Blizzen laß Glaß an Glaß zwischen Kuchen-Dellern! Fast so sind uns deine Weine bläncker alß Cythere ns Beine! Wer sich deiner nie beflissen/ wird bespukkt und rauß geschmissen! Pallas / altes Schrekk-Gestell/ du ligst uns im Magen! Dein mit Staub bepudert Fell schafft uns nicht Behagen! Dein Kleid auß violettem Dafft ist würcklich schon waß mangel-hafft! Zwar deinem Scheddel fehlts an Grüzze/ doch däkkt ihn eine Zobel-Müzze/ darfor so hänckt dir ohngelogen dein Rükken wie ein Fidel-Bogen! Alles schlampt dir schon verqwarckt – sizz dich auff den Kräutter-Marckt! Titan bläst auff seinem Rohr blohß noch denen Lämmgens vor/ weil sein Hertz zu jeder Zeit Dafne / Dafne / Dafne schreyt! Nichts vergleicht er an Gewalt ihrer himmlischen Gestalt; gleich so ist er hin für Glükk/ siht er blohß ihr Achter-Stükk! Lengst verdreusst uns sein Gebrülle über ihre Busen-Fülle; for die Waden vihl zu kortz ist ihr kleiner Schäffer-Schortz! Ob sie/ wan sie an ihn dänckt/ würcklich ihm ein Zährgen schänckt? Schafft ein Zwiebelgen uns ran/ daß man ihn beweinen kan! Mars / der vor blohß Kugeln spieh/ ward zum Alamodo -Vieh. Seine Zokker-Zunge schläkkt nur noch waß nach Frankreich schmäkkt! Die Stieffelgens auß feinstem Jochten/ die Hahre durch und durch verflochten/ das Mäntelgen auß steiffstem Sammt – kaum Troja sälbst hat so geflammt! Morgends schon um halber Vier sizzt der Lemmel beym Bolbier/ dan so sucht er nachts biß speht/ wo der Weg durch Mäntschen geht. Basilille/ alte Kuh/ plinck ihm nicht verstohlen zu! Sein Fläschgen ist schon fast wie leer und die Dinte fleusst kaum mehr! Volcanus / rauch an Hahren/ läßt donndrend einen fahren; er blihb/ zu sehr gesund/ der alte grohbe Hund! Den lezzten Deut verkehrt der Zwikkel zu Mett-Worst und zu Bompour-nikkel und stellt for Malvasir ein sehr gutt Zerbster-Bier! Blanck bezihren hundret Reste seine Uhr-Großvatter Weste/ darzu so speyt er Thobakks-Safft/ solches ist jo ekkel-hafft! Venus / seine lihbe Frau/ kännen wir fast zu genau/ die durch alle Gassen rennt/ weil sie wie ein Stroh-Wisch brennt! Offt schon hat sie ohngenirt uns das Canapee bezihrt; daß ihre Ründungen nicht treugen/ läßt sie sich jeden überzeugen. Wie schön/ daß Sowaß heut der Mann schon for zwo Gröschen haben kan! Cupido / Vettergin/ wirff deinen Bogen hin/ weil nichts nicht dihse Nacht uns dir zintz-bahr macht! In kein Kleidgen ohne Schleiffen werden wir biß morgends greiffen; Fillis kan uns nicht bekräncken/ wenn wir unsre Gläser schwäncken! Rhein-Wein blohß und Mosel schleifft uns ran die Rosel/ nach der Väter Weise drincken wir im Kreise! Sälbst der geulste Hottendott kippt itzt einen Bergamott/ er bräucht dan/ ziht er zihmlich kühn/ nicht erst den Medicum bemühn. Friß! Schling! Sauff! Sing! Sizz dich zu uns/ kleines Männgen/ statt deß Zolps wähl dir ein Känngen!